Deutsche TV-Premiere: 18.08.2010 (arte)
In Triest, Hauptstadt des Nirgendwo, zwischen den Mündungen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Welten, verdient Todor seinen armseligen Lebensunterhalt mit Zigarettenschmuggel auf dem Meer. Bei einer der Warenübergaben zwischen den "Fischerbooten" entdeckt er in einer Kiste eine misshandelte und betäubte junge Frau - Ware für den Prostitutionsmarkt. Statt sie auszuliefern, schleppt er sie in seine Wohnung, um sich um sie zu kümmern. Er wäscht und verarztet sie mit einer Zärtlichkeit, die ihre angsterfüllten Wut- und Gewaltausbrüche erträgt. Ohne Geld und Dokumente ist Nilofar aber eine Gefangene. Seit ihrer Kindheit ist sie auf der Flucht, ihr Ziel ist Paris. Todor kann ihr mit der Hilfe seines blinden Freundes Aurelio einen Pass besorgen - der einzige Weg auch für ihn, der Falle zwischen Polizei und betrogener Schmuggelbande zu entkommen. Aber alle Versuche, die junge Frau loszuwerden, ziehen Todor tiefer und tiefer in einen Strudel von Angst und Gefahr. Währenddessen genest Nilofar zusehends und ihre Gesänge hallen wider in der großen Leere ihres Verstecks. Elliptisch, gleichzeitig langsam und still erzählt die Autorin und Regisseurin Nora Hoppe in "Am Ende des Meeres" von der zufälligen Begegnung zweier Menschen, die ihre schmerzhafte Vergangenheit vergessen möchten und eine sinnlose Gegenwart leben.
(3sat)