Originalpremiere: 21.05.2007
15.05.2008
Deutsche TV-Premiere: 30.04.2009 (3sat)
FSK 16
Für Alex, einen wie in Trance durchs Leben wandelnden Teenager aus einer Mittelstandsfamilie in Portland, ist das Skateboard der Lebensmittelpunkt. Selbst seine Freundin Jennifer, die aus Angst, etwas zu verpassen, endlich mit ihm schlafen will, kann ihn nicht aus der Reserve locken. Die besten Skateboarder treffen sich im Paranoid Park, einem von ihnen selbst illegal angelegten Gelände. Während sich auch Alex dort eines Nachts erprobt, überredet ihn ein Bekannter, in der Nähe auf einen vorüberfahrenden Güterzug aufzuspringen. Als sie entdeckt werden, kommt bei einem tragischen Unfall durch Alex' Schuld ein Sicherheitsbeamter ums Leben. Alex spricht mit niemandem darüber und versucht, sein Leben so weiterzuführen wie bisher - auch als die Polizei an der Schule ermittelt, um herauszufinden, ob es sich um ein Verbrechen handelt. Nach anfänglicher Verdrängung, Lügen und der Angst, überführt zu werden, beginnt Alex die Konsequenzen jener Nacht zu realisieren. Wofür Gus Van Sant sich in diesem Film interessiert, ist weniger der Hergang einer Tat, als das Umfeld, in der sie geschieht: Wie sieht eine Welt aus, in der Erwachsene nur am Rande vorkommen? Welche Konsequenzen hat die Abwesenheit von Empathie und Moralität im Umgang miteinander? Das war bereits Thema der Amoklauf-Geschichte "Elephant" (2003). Auch in "Paranoid Park" erkundet Van Sant in Rückblenden und unter Einsatz vielfältiger filmischer Mittel die Existenzbedingungen einer sich selbst überlassenen Generation. Die fesselnden Bilder, die mit einem soghaften Soundtrack versehen sind, stammen von Kameramann Christopher Doyle ("Hero", "In the Mood for Love"), der in Super-8, dem Medium der meisten Skater-Filme, und im 35mm-Format gedreht hat. Die Darsteller sind Amateurschauspieler, die Van Sant über eine Internet-Seite gefunden hat. Van Sants neuer Film "Restless" kam im März in die deutschen Kinos und beschäftigt sich mit einer ungewöhnlichen Teenagerbeziehung. In der Hauptrolle ist Tom Hopper, Sohn von Dennis Hopper, zu sehen. Sedelänge 81 Minuten...
(ZDF)