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"Derrick"- und "Um Himmels Willen"-Star Fritz Wepper ist tot

von Ralf Döbele in Vermischtes
(25.03.2024, 12.20 Uhr)
Schauspieler starb im Alter von 82 Jahren
Fritz Wepper (1941 - 2024)
ARD/Barbara Bauriedl
"Derrick"- und "Um Himmels Willen"-Star Fritz Wepper ist tot/ARD/Barbara Bauriedl

Egal ob als Mordermittler Harry Klein oder als widerborstiger Bürgermeister Wolfgang Wöller, Fritz Wepper hat Fernsehgeschichte geschrieben. In den letzten sieben Jahrzehnten war der Schauspieler in zahlreichen Haupt- und Gastrollen zu sehen, auch jenseits seiner größten Erfolge  "Derrick" und  "Um Himmels Willen". Am Montagmorgen ist der 82-Jährige nun in einem Hospiz in Oberbayern verstorben, wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Weppers Ehefrau Susanne Kellermann berichtet. Demnach sei Wepper friedlich eingeschlafen.

Fritz Wepper war bereits seit Ende Dezember aufgrund einer Sepsis palliativ behandelt worden. Anfang März wurde dann bekannt, dass der Schauspieler in ein Hospiz in Oberbayern verlegt worden war. Er sei weiterhin geistig fit gewesen, habe sich über Besuch von Familie und Freunden gefreut, doch körperlich sei er zuletzt immer schwächer geworden. Weppers Bruder Elmar Wepper war im vergangenen Oktober im Alter von 79 Jahren überraschend an plötzlichem Herzversagen gestorben.

In den 1950er Jahren war Fritz Wepper bereits als Kinderdarsteller aktiv, bevor er 1959 mit dem Antikriegsfilm "Die Brücke" von Bernhard Wicki erstmals einem breiteren Publikum bekannt wurde. 1964 wurde Wepper für seine Leistung in dem Kriegsdrama  "Kennwort: Reiher" mit dem Filmband in Gold ausgezeichnete. Es folgten weitere Rollen in  "Die fünfte Kolonne",  "Der Arzt von St. Pauli" und im  "Edgar Wallace"-Streifen  "Der Mann mit dem Glasauge".

1969 erhielt Fritz Wepper von Produzent Helmut Ringelmann jene Rolle, die ihn international bekannt machen sollte - und von der er sicher nicht gedacht hätte, dass er sie bis 1998 spielen würde. Harry Klein stand als Ermittler und Assistent zunächst Erik Ode als  "Der Kommissar" zur Seite. 1974 wechselte er dann in derselben Rolle zu dem neuen ZDF-Krimi "Derrick". An der Seite von Horst Tappert sollte Wepper in 281 Fällen ermitteln. Nach einem eher mauen Start erwies sich "Derrick" als Mega-Hit, der zur meistverkauften deutschen Serie im Ausland wurde.

Noch mehr als auf die Hauptfigur des Stephan Derrick war das Krimidrama auf die epischen Charakterdramen zugeschnitten, die sich vor den beiden Ermittlern abspielten. Dementsprechend wenig Raum gab es auch für die persönliche Entfaltung der Figur Harry Klein. Dennoch zählen einzelne Folgen wie "Ein Fall für Harry", "Die Schwester" oder "Die Schrecken der Nacht", in denen Klein der zentrale Ermittler sein durfte, zu den Highlights der Reihe. Zudem wurde der Satz Harry, fahr schon mal den Wagen vor! zu einem geflügelten Wort. Gefallen ist er in 24 Jahren "Derrick" kein einziges Mal.

1972 schnupperte Fritz Wepper internationale Kino-Luft, als er in der Verfilmung des Kult-Musicals  "Cabaret" den Fritz Wendel spielte, einen jüdischen Lebemann, der sich angesichts des wachsenden Antisemitismus in der Weimarer Republik als Christ ausgibt. Zu der Oscar-Verleihung, bei der "Cabaret" groß abräumte, konnte Wepper aufgrund seiner Schauspiel-Verpflichtungen bei "Der Kommissar" nicht reisen. Entschädigt wurde er hierfür Jahre später in der arte-Reihe  "Durch die Nacht mit ...", in der er mit seiner damaligen Kollegin und langjährigen Freundin Liza Minnelli die Nacht noch einmal zum Tag machte.

Gemeinsam mit seinem Bruder Elmar Wepper, der ihm bereits als Assistent Erwin Klein bei "Der Kommissar" nachgefolgt war, ermittelte Fritz Wepper ab 1994 in der ZDF-Krimireihe  "Zwei Brüder". 17 Filme entstanden bis 2001. Mit seiner Tochter Sophie Wepper ging er dagegen ab 2007 auf Mörderjagd und zwar in der ARD-Serie  "Mord in bester Gesellschaft".

Ein neues Kultserien-Zuhause fand Fritz Wepper dann aber in einer ganz anderen Rolle, als nicht gerade handzahmer Bürgermeister von Kaltenthal in der Unterhaltungsserie "Um Himmels Willen". Das turbulente Leben der Nonnen des hiesigen Klosters wurde immer wieder durch Wolfgang Wöllers Pläne erschwert und so lieferte er sich erbitterte Gefechte, egal ob zunächst mit Schwester Lotte Albers (Jutta Speidel) oder später mit Schwester Hanna Jakobi (Janina Hartwig). Von 2002 bis 2020 wurden 20 Staffeln mit 260 Folgen und vier Specials produziert. Mit oft mehr als sieben Millionen Zuschauern war "Um Himmels Willen" jahrelang die beliebteste wöchentliche Serie im deutschen Fernsehen.

Nach mehreren schweren Erkrankungen gab Fritz Wepper im vergangenen Oktober dann erstmals bekannt, dass er nicht mehr als Schauspieler arbeiten würde. Zuvor hatte er noch seine Autobiografie "Ein ewiger Augenblick" veröffentlicht.


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Leserkommentare

  • User 757873 schrieb am 29.03.2024, 21.47 Uhr:
    (Ober)bürgermeister Wöller von Kaltental. Es war die Rolle seines Lebens. Man könnte meinen Frau Labahn und die Nonnen haben ihn ins Grab gebracht ... Er war ein ganz großer Schauspieler. Zurück bleiben die unzähligen Folgen dieser Serie. Leider hat man mit Derrick keine Erinnerungen mehr mit ihm, da diese Serie die Geschichte eingeholt hat. Ruhe in Frieden! Danke für alles!
  • Karin_Woywod schrieb am 27.03.2024, 17.53 Uhr:
    Harry wird nie wieder den Wagen holen...
    Wieder ist ein toller deutscher Schauspieler von uns gegangen.
    R.I.P Fritz Wepper und meine Gedanken sind bei der Familie.
  • Frog and Starfish schrieb via tvforen.de am 26.03.2024, 18.54 Uhr:
    Das ständige Auf und Ab mit Abschied nehmen und wieder Hoffen ist schrecklich, sagte seine Frau. Ich kann es mir so gut vorstellen. Alles Liebe für die Familie, traurig, dass die jüngste Tochter mit 12 Jahren schon ihren Vater verloren hat.
    Für mich gehört Fritz Wepper zu den Schauspielern, die sozusagen in jedem Lebensalter aktiv waren - vom Film "Die Brücke" als Jugendlicher bis ins Alter. So etwas gibt es ja auch nicht so häufig. Und überzeugt hat er immer. R. I. P.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 26.03.2024, 19.20 Uhr:
    Frog and Starfish schrieb:
    Das ständige Auf und Ab mit Abschied nehmen und
    wieder Hoffen ist schrecklich, sagte seine Frau.
    Ich kann es mir so gut vorstellen. Alles Liebe
    für die Familie, traurig, dass die jüngste
    Tochter mit 12 Jahren schon ihren Vater verloren
    hat.
    Natürlich ist das traurig, wenn ein Kind einen oder beide Elternteile verliert. Allerdings muss man, wenn man mit 70 Jahren Vater wird, auch einkalkulieren, dass das Kind und man selber vielleicht nicht mehr gemeinsam das Abitur des Kindes werden feiern können.
  • Frog and Starfish schrieb via tvforen.de am 26.03.2024, 19.59 Uhr:
    Das ist natürlich klar, wollte ich aber jetzt im Trauerthread nicht extra erwähnen.
  • tomgilles schrieb via tvforen.de am 25.03.2024, 20.10 Uhr:
    Fritz Wepper wurde lange Zeit von seiner festen Verpflichtung bei "Derrick" in Beschlag genommen und unternahm nur selten Ausflüge in andere Genres, damals waren ja noch wesentlich mehr Drehtage eingeplant als bei den Krimi-Schnellschüssen der Gegenwart. Später ging er auch mit seinem Bruder Elmar auf Mörderjagd, die Reihe lief wie die nicht minder charismatischen Geschichten um "Professor Capellari" (Friedrich von Thun) und "Anwalt Abel" (Günther Maria Halmer) auf dem angestammten Krimi-Sendeplatz am Samstagabend im ZDF.
    Erst in den 90er-Jahren tat sich Wepper vermehrt als Komödiant hervor. Nach einigen Engagements bei Karl Spiehs' Lisa Film ("Wörthersee-Filme"), die in der ARD zu sehen waren, empfahl er sich als feste Größe bei der Besetzung heiterer Filme am Freitagabend im "Ersten", wo er neben Christine Neubauer, Peter Sattmann, Günther Maria Halmer, Erol Sander, Saskia Vester, Michaela May oder Helmut Zierl zu den am häufigsten wiederkehrenden Schauspielern zählte.
    Nach der Jahrtausendwende heftete er sich neben seiner Bürgermeisterrolle im immens erfolgreichen Nonnenspektakel "Um Himmels Willen" immer wieder in Schmunzelkrimis wie "Mord in bester Gesellschaft" oder dem auf Gran Canaria gedrehten Mehrteiler "Unser Mann im Süden"auf die Spur von Verbrechern. Mit Bruder Elmar war er jahrelang in Sketchen des BR-Comedy-Magazins "Kanal Fatal" zu sehen ("Zwei Bayern im Weltall").
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 25.03.2024, 23.53 Uhr:
    Fritz Wepper wird mir sehr fehlen. Sein Tod war ja absehbar, schon vor ein paar Wochen ging er ins Hospitz, wo sein Lebensgeist immer wieder hochkam. Ich hätte ihm noch viele Jahre mehr gegönnt, wie seinem Bruder auch. Nun sind die beiden unzertrennlichen wieder vereint.
    Zu seinem Schaffen ist hier schon alles gesagt. Wepper war sicher ein Ausnahmeschauspieler der über 60 Jahre ununterbrochen und sehr erfolgreich im Geschäft war. Sein kurzer Ausflug nach Hollywood hat gereicht, um gleiche eine der Hauptrollen in einem der größten Kinoklassiker überhaupt zu spielen. Immer wieder erlebten wir einen neuen, einen anderen Wepper: Den ganz jungen Nachwuchsschauspieler, den Assistenten vom Kommissar, den Partner von Derrick. An der Seite seines Bruders als strenger Staatsanwalt und ab den 90'ern zunehmen als tollen Komödianten!
    Er war ein absoluter Ausnahmeschauspieler.
    Danke Fritz!
    Gruß
    Sir Hilary
  • tomgilles schrieb via tvforen.de am 26.03.2024, 19.47 Uhr:
    tomgilles schrieb:
    feste Größe bei der Besetzung heiterer Filme am
    Freitagabend im "Ersten", wo er neben Christine
    Neubauer, Peter Sattmann...

    Ich sehe gerade dass einer dieser Filme ("Ein Gauner Gottes") heute um 22.15 Uhr im BR wiederholt wird.
  • siebentöter schrieb via tvforen.de am 25.03.2024, 14.39 Uhr:
    Das ist für mich eine sehr traurige Nachricht. Mann kann quasi sagen ich bin mit HARRY KLEIN groß geworden. Nicht nur in den oben genannten DERRICK-Folgen ermittelte Harry alleine, auch in der Episode "Tod am Waldrand" (190) da Horst Tappert erst wieder im April 1990 vollkommen genesen war. Auch ein sehr berührendes Dokument ist der Film "Mein Fritz" aus der BR-Reihe LEBENSLINIEN daß seine Ehefrau Susanne Kellermann inszenierte. Ans Herz ging darin auch in den Credits die Erwähnung seines geliebten Hundes, der anschließend leider verstarb... . Machs gut Harry Klein, Servus Fritz...!!!
  • Don (1977) schrieb via tvforen.de am 26.03.2024, 00.43 Uhr:
    Solche Harry-zentrierten Folgen gab es ja zum Glück immer wieder mal. Mir fällt da z.B. auch noch "Der Schrei" mit Wolf Roth ein.
  • BartS1975 schrieb am 29.03.2024, 21.31 Uhr:
    Und auch in "Kaffee mit Beate" (m.E. eine der besten Derrick-Folgen überhaupt) spielte Tappert nur eine Nebenrolle.
  • User Sigrid schrieb am 25.03.2024, 13.29 Uhr:
    Hab ich eben erst erfahren, bin sehr traurig😪Mir wird er als Bürgermeister Woeller in Erinnerung bleiben, die Rolle hat er super gespielt. Ich wuensche seiner Familie viel Kraft. RIP Fritz Wepper🌹🌹
  • Informationen schrieb am 25.03.2024, 13.10 Uhr:
    Ein Mann der den deutschen Krimi geprägt hat über Jahrzehnte lang.
  • Old School schrieb am 25.03.2024, 12.42 Uhr:
    Harry, nun fährt für Dich der Wagen vor! Machs gut!
    Hoffentlich gibt sich das ZDF nen Ruck und wiederholt alle Derrick-Folgen!