Inside the Actors Studio

Wie zu Beginn jeder Episode von "Das Interview" wendet sich Moderator James Lipton zunächst den familiären Hintergründen seines Gegenübers zu - und erfährt, dass die Komikerin Sarah Silverman schon in der Kindheit ihre scharfe Zunge übte: Ihr Vater brachte der dreijährigen Sarah bereits einige Schimpfworte bei, während ihre Großmutter sie für artiges Benehmen mit Witzen belohnte, die eigentlich für Erwachsene bestimmt waren. Tabubrüche sind der unerschrockenen Silverman bis heute nicht fremd, da sie in ihrer Stand-up-Comedy mit Vorliebe Themen verhandelt, von denen andere die Finger lassen. Mit ihrem bissigen Humor versucht Silverman jedoch stets, Aufmerksamkeit für Themen wie den Holocaust oder sexuelle Minderheiten zu schaffen - der "Schockeffekt" gehört für sie als Komikerin dabei einfach zum gängigen Handwerkszeug. Im Interview spricht Silverman offen über ihre schwierige Jugendzeit, die von Depressionen und Selbstzweifeln geprägt war. Im Laufe der Jahre habe Silverman dann gelernt, diese dunklen Kapitel als Quelle ihres Humors zu begreifen. Schließlich seien Tragik und Komik zwei Seiten derselben Medaille. Laut Silverman nutze beinah jeder Komiker seine dunklen Seiten als Humormotor. Lachend erinnert sich Silverman im Interview an ihre Zeit als Autorin bei der traditionsreichen TV-Sendung 'Saturday Night Live', die jedoch jäh endete, als sie einem ihrer Kollegen aus Versehen einen Bleistift in die Schläfe stach. Ab 2007 durfte Silverman anschließend drei Jahre lang ihre eigene Comedy-Sendung "The Sarah Silverman Program" beim US-Sender "Comedy Central" moderieren. Zu dieser Zeit gelang es ihr auch, das virale Musikvideo 'I'm fucking Matt Damon' im Internet zu platzieren, das 2008 weltweit für Furore sorgte und ihr zudem einen Emmy-Award einbrachte. Silverman gibt im Interview offen zu, dass ihr ihre erste dramatische Rolle 2015, in dem Spielfilm 'I Smile Back', zunächst Bauchschmerzen bereitet hat, da die Komikerin stark verunsichert war, ob sie die drogenabhängige und depressive Figur im Film überhaupt glaubwürdig spielen könne. Silverman habe sich jedoch selbst überrascht und während der Dreharbeiten neu gelernt, mit ihrer Verletzlichkeit vor der Kamera als Schauspielerin umzugehen. Der abschließende Rat, den Silverman den anwesenden Studenten mit auf den Weg gibt, lautet deshalb: "Habt keine Angst vor dem Scheitern, da dieses immer eine Chance bereithält, dass ihr euch verbessert."