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TV-Kritik/Review: Detective Laura Diamond

Debra Messing kehrt mit Wohlfühlkrimi auf den Bildschirm zurück - von Bernd Krannich
(19.01.2015)

Detective Laura Diamond (Debra Messing, 2. v. l.) steht ihre Frau
Detective Laura Diamond (Debra Messing, 2. v. l.) steht ihre Frau

Die junge US-amerikanische Serie  "Detective Laura Diamond" (OT: "The Mysteries of Laura") wurde von Jeff Rake auf Basis der erfolgreichen spanischen Krimiserie "Los misterios de Laura" entwickelt. Als Debra Messing von NBC die Titelrolle in dem Projekt erhielt, war eine Bestellung so gut wie sicher. In den USA läuft "Detective Laura Diamond" seit vergangenem Herbst und hat mittlerweile die Bestellung für eine komplette Staffel erhalten.

Grundsätzlich handelt die Serie vom Leben und der Arbeit der Titelfigur. Die ist recht frisch von ihrem Ehemann getrennt und reibt sich zwischen ihrem Job als Detective einer Mordkommission in New York City und der Fürsorge für ihre beiden lebhaften Zwillinge im Grundschulalter auf. Laut Prämisse hat Laura dabei weniger Probleme mit hartgesottenen Verbrechern als mit ihren beiden Rackern.

Die Figuren
Lauras Ermittlergruppe umfasst neben ihr auch noch Detective Billy Soto (Laz Alonso,  "Breakout Kings") und die etwas jüngere Kollegin Detective Meredith Bose (Janina Gavankar,  "True Blood"). Sowohl Soto als auch Bose geben viel darauf, fit zu sein und eine gute Figur zu machen. Bose kleidet sich zudem elegant, häufig wird hier der Gegensatz zur ständig ausgelaugten und daher eher "praktisch" gekleideten Laura thematisiert.

Max Carnegie (Max Jenkins) ist der Sekretär der kleinen Truppe. Er neigt zu Tratsch, und scheint darin aufzugehen, die Kollegen zu bemuttern. Das gilt insbesondere für Laura, für die er häufig die Organisation ihres "Privatlebens" übernimmt, Anrufe von Babysittern und Schulleitungen annimmt. Allerdings kommt Max aus einer sehr wohlhabenden Familie und ist ähnlich wie Bose in Sachen Mode eher penibel. Max ist häufig für die leichteren Momente der Serie zuständig.

Chef der Einheit ist zunächst Dan Hauser (Enrico Colantoni,  "Veronica Mars"), jedoch kommt es bald zu einem Wechsel auf der Position und Lauras angehender Ex-Ehemann Jake Broderick (Josh Lucas,  "Die Firma") wird zum Captain - sehr zum Leidwesen von Laura. Obwohl die Polizistin ihre Ehe wegen zahlreicher Seitensprünge ihres generell sehr charmanten Ehemannes beenden will, kommen die beiden Eltern um der Kinder Willen ordentlich miteinander aus, auch wenn Laura von ihrem Mann immer wieder mehr Engagement und Ernsthaftigkeit einfordert. Denn häufig artet seine Zeit mit den Zwillingen in Spaß und Chaos aus. Das sorgt einerseits bei Laura für ein Mehr an Arbeit und presst sie außerdem in die Rolle der "Verantwortungsvollen".

Der Wohlfühlkrimi

Laura Diamond kehrt ihre charmante Seite vor allem für das Marketing heraus
Laura Diamond kehrt ihre charmante Seite vor allem für das Marketing heraus

NBC hat versucht, mit "Detective Laura Diamond" das Erfolgsrezept der "leichten Krimis" seiner Kabelschwester USA Network zu kopieren, wo  "Monk" und  "Psych" lange Zeit erfolgreich gelaufen sind. Die NBC-Serie stellt allerdings mit der zweifachen Mutter eine eher bodenständige Figur ins Zentrum. Humor entsteht vor allem dadurch, wie Laura mit der sie überfordernden Situation umgeht: einer Mischung aus sarkastischen Sprüchen und übermüdetem Über sich ergehen lassen. Dazu kommt eine große Prise Herzlichkeit in den Familienmomenten.

Für eine Serie, in der es vornehmlich um Mordfälle und deren Aufklärung geht, bemüht sich "Detective Laura Diamond", Harmonie zu versprühen. Kaum etwas ist zu spüren von den bekannten Problemen bei der Polizei, namentlich Rassismus und Sexismus. Die beiden weiblichen Detectives brauchen sich von Kollegen weder schlüpfrige noch herablassende Sprüche anzuhören und auch der Schwarze Billy Soto wird weder von Verdächtigen noch Kollegen angefeindet. Einzig die Tatsache, dass beide bisherige Chefs der Einheit "weiße Heteros" sind, lässt die realen Probleme dieser Welt anklingen.

"Detective Laura Diamond" erzählt seine Geschichten vornehmlich aus der Perspektive einer berufstätigen Mutter und zeichnet ein entsprechendes Bild der Umwelt. Die Polizei ist der Freund und Helfer der New Yorker. Behörden, Lehrer, Angestellte von Geschäften und Institutionen für die Bessergestellten präsentieren sich häufig als unnötige Hürden bei den Ermittlungen, die von der resoluten Laura in die Schranken gewiesen werden müssen.

Als eine der wenigen aktuellen Serien verfolgt "Detective Laura Diamond" (zumindest in der ersten Hälfte der Auftaktstaffel) über keine großartigen übergreifenden Handlungen. Einzig die Geschichten der Figuren haben bisher auch schon mal über die Grenzen einer Episode Bestand, vornehmlich die anstehende Scheidung von Laura und Jake sowie die Suche nach Babysittern. Nur am Rand werden die Geschichten der anderen Detectives und von Max angeschnitten.

Bemerkenswert ist, dass "Detective Laura Diamond" regelmäßig auf Stuntszenen setzt, was man beim restlichen Tempo und dem eher biederen Aufbau der Serie nicht unbedingt erwarten würde. Allerdings gehört zum Produzententeam der Serie auch Actionspezialist Joseph McGinty Nichol, der unter seinem Künstlername McG für Filme wie "3 Engel für Charlie" verantwortlich ist und auch schon die actionlastige Undercovercop-Serie  "Fastlane" inszenierte.

Fazit
Die Serie "Detective Laura Diamond" ist eine angenehme, leichte Krimiunterhaltung für den Feierabend. Sympathische Hauptfiguren, die ein bisschen (Selbst-)Gerechtigkeit ausstrahlen, eignen sich dazu, das Hirn zwischen Abendbrot und zu Bett gehen herunterzufahren. Angesprochen werden mit der Serie vor allem berufstätige Eltern, die sich mit der Hauptfigur identifizieren können. Von den Zeiten des "Must-See-TV" von  "Will & Grace" hat sich Debra Messing aber weit entfernt.

Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten zehn Episoden der Serie.

Meine Wertung: 3/5


 

Über den Autor

Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von "The Americans" über "Arrow" bis "The Big Bang Theory". Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von TV Wunschliste.

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