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TV-Kritik/Review: "Houdini and Doyle"
(04.04.2016)
Die Briten scheinen von formelhaften Krimiserien, in denen jede Woche nach 45 Minuten der Mörder gestellt wird, genauso besessen zu sein wie die Deutschen. Und da im US-Fernsehen bereits alle (un)möglichen seltsamen Mordermittler im Einsatz sind, von Zombies (
Im Kloster der Magdalenen, einem eher unfreundlichen Ort, ist eine der Nonnen ermordet worden. Eine Novizin bezeugt, sie hätte die Mörderin gesehen. Es handele sich aber um eine andere junge Schwester, die bereits vor einem halben Jahr selbst gestorben ist. Der Clou am Ermittlungsteam und damit an der ganzen Serie soll jetzt sein, dass ausgerechnet Doyle, der Erfinder des ultrarationalen Sherlock Holmes, ein glühender Anhänger der Spiritualisten-Bewegung ist und entsprechend an Geister und andere übersinnliche Phänomene glaubt. Houdini hingegen, der Ruhm und Geld der Zauberei verdankt, glaubt nur an das, was er selbst sieht oder manipulieren kann. Beides entspricht den historischen Tatsachen, ebenso wie der Umstand, dass sich die beiden gekannt haben. Im wahren Leben kämpfte Houdini sogar gegen die selbsternannten Spiritualisten, darunter Doyles Ehefrau. In dieser Serie beschränken sich die Konflikte zwischen den Helden allerdings auf harmlose verbale Kabbeleien.
Der eigentliche Fall ist komplett uninteressant und wird auch so erzählt, als wäre er den Drehbuchautoren selbst ziemlich egal. Welche Nonne nun mit wem verwandt war und woher die Gänseblümchen kommen, die nach jedem neuen Mord in einem Wasserglas auftauchen - geschenkt. Zwischendurch gibt es ein bisschen Special-Effects-Hokuspokus, wenn der Geist der toten Nonnen den Ermittlern im Nacken zu sitzen scheint, und am Ende lässt sich doch alles halbwegs rational erklären. Nach ähnlichem Muster verläuft auch die zweite Folge, wobei dort der Fall zumindest etwas origineller ausgefallen ist. Diesmal geht es um einen kleinen Jungen, der auf eine protestierende Sufragette schießt, mit den Worten, sie hätte schließlich ihn umgebracht. Schnell wird klar, dass sich der 12-Jährige für die Reinkarnation eines Malers hält, mit dem die Frauenrechtlerin eine Affäre hatte. Immerhin bietet diese Episode einen sehenswerten Gaststar: Laura Fraser spielt die Sufragette und trägt seltsamerweise den gleichen Rollenvornamen wie in
Was bleibt, ist der x-te Aufguss des Konzepts "Zwei ungleiche Ermittler lösen wöchentlich einen Mordfall", angereichert mit der Frage "Gibt es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich mit dem Verstand erklären lässt?". Dabei nimmt Doyle die Position eines Fox Mulder ein, während Houdini als sein Konterpart die Dana Scully gibt - mit dem Unterschied, dass zwischen jenen Figuren wenigstens eine Chemie bestand. "Houdini and Doyle" bleibt hingegen völlig austauschbares Krimifutter nach dem Drehbuchratgeber. Beinharte Fans von "Sherlock Holmes"-artigen Knobelgeschichten können vielleicht mal einen Blick riskieren. Allen anderen kann man nur davon abraten.
basierend auf den ersten beiden Episoden der Serie
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: ITV encore
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