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TV-Kritik/Review: Marcella
(05.09.2016)
Wie inzwischen jede zweite Thrillerserie beginnt die ITV-Produktion
So viel wird schnell klar: Die ehemalige Kriminalbeamtin steckt in einer tiefen Krise, nachdem ihr Ehemann Jason (Nicholas Pinnock, der undurchsichtige Familienvater aus
Die achtteilige erste Staffel der britischen Krimiserie fängt vielversprechend an, mit einer angeschlagenen Hauptfigur, die sich höchst irrational verhält, stilvoll gefilmt und effektiv in Szene gesetzt. So fährt Marcella, einige Stunden nachdem ihr Ehemann ihr seine schockierende Entscheidung mitgeteilt hat, mit dem Taxi vor dessen Büro und zertrümmert erst einmal die Windschutzscheibe seines parkenden Autos. Dabei ist die Londoner Nacht so regennass, wie man es gewohnt ist, die bunten Lichter der Stadt spiegeln sich in den Autofenstern. Wenig später sehen wir, dass sich Marcellas Gewaltausbrüche nicht auf leblose Gegenstände beschränken. Als Jason noch einmal in das ehemals gemeinsame Haus zurückkommt, prügelt seine Noch-Gattin auf ihn ein, drängt ihn dabei in Richtung der herunterführenden Treppe. Danach hat sie einen ihrer Aussetzer, findet sich alleine im Haus wieder, ohne sich zu erinnern, wie Jason es verlassen hat. Zwar erfreut sich der bester Gesundheit, wie er ihr am Telefon versichert, trotzdem wird klar, dass die Erzählperspektive von Marcella eine höchst unzuverlässige ist.
Leider gleitet die eigentliche Krimihandlung um die Mordserie trotzdem allzu schnell in gewohntes Fahrwasser ab. Der schwedische Drehbuchautor Hans Rosenfeldt (international bekannt geworden durch die ZDF-Koproduktion
Ein weiterer Nebenstrang erzählt von einer jungen Frau, die ihr Geld mit einer Erotik-Live-Cam-Webseite verdient - und damit, Männer, die mehr von ihr wollen, als ihr nur via Internet beim Ausziehen zuzusehen, auszutricksen und zu berauben. Dabei scheint sie aber bald an den Falschen geraten zu sein, an einen anonymen Chatpartner, der sie bedroht, nachdem er sie zunächst noch rollenspielerisch aufgefordert hat, sich vor der Webcam mit einem scharfen Küchenmesser über die entblößten Brüste zu fahren.
So weit also alles wie gehabt in der Rosenfeldt'schen Schreibwerkstatt: ein sich über eine komplette Staffel erstreckender Mehrfachmordfall, psycho-sexuelle Motive und eine selbst psychisch stark herausgeforderte Ermittlerin. Und obwohl man Anna Friel (
Wer diese Art von Thrillerserie mit starker, aber ambivalenter weiblicher Hauptfigur mag, kann durchaus einen Blick riskieren, sollte aber nicht allzu viel Neues erwarten. Wer davon schon übersättigt ist, wartet besser auf die nächste Staffel "Die Brücke", wo die Formel des Serienschöpfers wesentlich besser aufgeht - gerade nach der Einführung von Sagas neuem, psychisch ebenfalls angeschlagenen Partner in der dritten Staffel. "Marcella" ist im direkten Vergleich dann leider doch nur ein Abklatsch.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Netflix
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