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TV-Kritik/Review: The Affair
(23.10.2014)
Viel passiert im Grunde nicht in der Pilotfolge des neuen Showtime-Dramas
Später trifft Noah Alison am Strand wieder und begleitet sie nach Hause. In der Einfahrt knistert es zwar noch mehr, es passiert aber eigentlich nichts, außer dass Noah Alison beim rauen Sex mit ihrem Gatten Cole (Joshua Jackson) beobachtet. Das eigentlich Interessante an der ganzen Geschichte ist jedoch nicht, was passiert (oder eben nicht), sondern wie sie erzählt wird: Nach der halben Laufzeit der Folge beginnt sie nämlich von vorne, mit veränderter Perspektive. Was wir vorher aus Noahs Sicht geschildert bekamen, sehen wir nun noch einmal, so wie sich Alison daran erinnert. Und die beiden Versionen des gleichen Geschehens unterscheiden sich nicht nur in unwichtigen Details.
Ähnlich wie in HBOs gefeiertem Crime-Drama "True Detective" haben wir es also mit gleich zwei unzuverlässigen Erzählern zu tun. Eine "objektive" Wahrheit der gezeigten Ereignisse gibt es nicht, denn auch die weiteren Episoden folgen demselben Erzählmodell. Nicht nur die Handlungen und Dialoge weichen in den beiden nacheinander gezeigten Versionen jeweils voneinander ab, auch die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren wirkt unterschiedlich: In Noahs Version ist Alison die heftig flirtende Verführerin, die mehrmals die Initiative ergreift, die ihn mit ins Haus nehmen will, die ihn fragt, ob er ihre Außendusche ausprobieren will und stattdessen dann selbst nackt vor ihm duscht. In Alisons Version kommt sie selbst wesentlich introvertierter und auch unsicherer rüber, während sich Noah mehr an sie heran wirft, sich selbst zu ihr nach Hause einladen will. Diese Diskrepanz bleibt auch in der zweiten Folge bestehen, wo Noah in seiner Version betont, die Ehe sei ihm heilig, während er in Alisons Erinnerung das Eheversprechen wesentlich unverbindlicher interpretiert.
Warum wir überhaupt diese beiden unterschiedlichen Erinnerungen an die Tage in Montauk geschildert bekommen, bleibt unklar. Wie in der HBO-Serie gibt es auch hier zwischendurch kurze Szenen, die zu einem späteren Zeitpunkt spielen und in denen die beiden Protagonisten sich in Verhörsituationen befinden. Kam es zu einem Verbrechen und wenn ja, wer ist das Opfer? Ein Thriller ist "The Affair" jedoch auf keinen Fall, eher ein subtiles Drama über auf den ersten Blick ganz alltägliche Erlebnisse - die dann eben doch manchmal mehrere Leben komplett aus den Angeln heben können. Neben dem ungewöhnlichen erzählerischen Ansatz und der sorgfältigen Inszenierung überzeugt vor allem die Besetzung: Dominic West beweist nach dem Ende von
Toll auch die weiteren Schauspieler: Maura Tierney, in
Insgesamt ist "The Affair" eine sehr erwachsen wirkende Serie in der Tradition jüngerer Serien des Pay-TV-Senders Showtime wie
Für langsames, reifes Erzählen in serieller Form stand bereits die HBO-Psychiaterserie
Dieses Review basiert auf der Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Showtime
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