Sieben Brüder aus Mülheim an der Ruhr geben dem Dokumentarfilm von Sebastian Winkels seinen Namen. Sie wurden in den Jahren 1929 bis 1945 geboren, wuchsen also in der Kriegs- und Nachkriegszeit auf. Ihre Porträts spiegeln neben den individuellen Schicksalen und der Familiengeschichte auch ein gutes Stück bundesdeutscher Zeitgeschichte wieder. "In dem Film geht es um die besondere Gemeinschaft, die diese Familie darstellt. In den unterschiedlichen Lebenswegen der Brüder bündeln sich die Erfahrungen einer Generation, die als erste aus dem Krieg hervorgegangen ist. Diese Generation wurde aber bisher kaum gehört, da sie am Krieg nicht selbst aktiv beteiligt war, sondern nur in seinem Schatten spielte. Zur Stunde Null war der Älteste 16 und der Jüngste drei Monate alt. Die unterschiedlichen Spuren, die diese Zeit bei den jugendlichen Brüdern hinterlassen haben, prägten ihr weiteres Leben auf denkbar unterschiedliche Weise. Ob jemand 1938 oder 1940 geboren wurde, stellt also einen himmelweiten Unterschied dar." (Sebastian Winkels) Die einzelnen Brüder haben denkbar unterschiedliche Berufe gewählt: Sie sind als Prokurist, Schauspieler, Unternehmer, Komponist und Oberstudienrat tätig; ein Bruder unterbrach seine Karriere als Topmanager, um Theologie zu studieren, ein anderer ist gelernter Bäcker. Jeder ist auf seine Weise ein "Mann des Wortes", wie Sebastian Winkels es beschreibt, für jeden von ihnen spielt das gesprochene Wort eine zentrale Rolle, was nicht zuletzt auf den Einfluss eines protestantisch geprägten Elternhauses zurückgeht." "7 Brüder" wurde mit dem DEFA-Filmpreis, dem Publikumspreis des Filmfests Lünen sowie dem Robert-Geisendörfer Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche, ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: "Diesem herausragenden Dokumentarfilm gelingt es in strenger Form, konsequenter Ästhetik, gekonnter Lichtsetzung und einem sensiblen Rhythmus, sieben Varianten der gleichen Familiengeschichte zu erzählen. Ein spannendes und spannungsreiches Porträt der Kriegs- und Nachkriegszeit, das sich ganz auf seine Protagonisten verlässt und damit ein Zeugnis wird, wie Menschen miteinander das Leben mit Herzenswärme überleben können."...
(ZDF)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
