Karin Jurschick war 14, als sich ihre Mutter das Leben nahm. Ihr Vater war damals 65 Jahre alt. Ein Vierteljahrhundert später lebt er noch immer allein in der nahezu unveränderten Wohnung. Er hat beide Weltkriege erlebt, den zweiten als Leiter einer Fahrzeugwerkstatt der Wehrmacht in Weißrussland. Nach der Heirat fuhr er als Maschinenbauingenieur zur See, während seine Frau den Traum vom eigenen Haus träumte, den Familienalltag aber als großen Stress erlebte. Nach der Pensionierung des Vaters 1972 hätte aus seiner Sicht alles "schön sein müssen" - doch es kam anders. 1997 trifft die Filmemacherin ihren Vater nach Jahren ohne Kontakt wieder und beginnt, sein Leben und seine Umgebung mit einer DV-Kamera zu dokumentieren. Die aufgenommenen Gespräche kreisen um die abwesende Frau und den privaten wie den historischen Krieg, den die Eltern geführt und erlebt haben. "Danach hätte es schön sein müssen" wurde auf der Duisburger Filmwoche 2001 mit dem "Förderpreis der Stadt Duisburg " ausgezeichnet.
(3sat)
Cast & Crew
- Produktion: Jurschick 2000, 3sat, Karin Jurschick
- Produktionsfirma: ZDF
- Kamera: Karin Jurschick, Andreas Fiegel
- Schnitt: Bettina Böhler
- Eva Mattes: Erzählerin