Deutsche TV-Premiere: 12.01.1982 (ZDF)
Die Straßenkehrerswitwe Wilhelmine Lührs bessert mit Kartenlegen ihre kärgliche Rente auf und verfährt dabei nach dem Grundsatz: Die Welt will betrogen sein, also werde sie es! Das macht sie ohne Bosheit, liebenswürdig, armen Leuten umsonst, von Wohlhabenden lässt sie sich dafür um so mehr zustecken, natürlich nur auf freiwilliger Basis. Mit großem Geschick vermeidet sie dabei jeden Schein des Betruges oder gar der unerlaubten Gewinnsucht. Aber sie versteht es auch meisterhaft, die Kunden auszufragen, ohne dass diese merken, dass sie ausgefragt werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden wiederum geschickt als Weisheiten aus den Karten gelesen. Aber auch so mancher Kunde bestellt Wilhelmine Lührs' gekonnte Kunst des Vorausschauens, um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen. So auch der Landwirt Henck und der Viehhändler Maack: Ida Henck als Hausdrachen soll endlich einmal einen Denkzettel bekommen. Schulmeister Krull jedoch bekämpft mit allen Mitteln den Aberglauben. Die Wahrsagerei war ihm schon immer suspekt. Eine Anzeige gegen die Kartenlegerin, die auch noch öffentlich Werbung betreibt, bringt Witwe Lührs vor ein Gericht. Sie findet aber einen verständnisvollen und milden Richter, der ihr als äußeres Zeichen ihres Triumphes im Kampf ums Überleben einen Freispruch im Namen des Volkes ausspricht. Was will ein Mensch mehr erreichen? Witwe Lührs darf künftig zwar keine Werbung betreiben, aber Karten darf sie legen und weiterhin Weisheiten voraussagen.
(ZDFtheaterkanal)