Originalpremiere: 2014
2015
Deutsche TV-Premiere: 23.08.2017 (arte)
FSK 12
Der Vogelblick auf die menschliche Existenz, gepaart mit einer abstrakten Ästhetik, inspiriert etwa von den Fotografien August Sanders und den Gemälden Karl Hofers oder Felix Nussbaums, sind Elemente, die Roy Andersson in seinem Film nutzt, um selbst einen abstrakten Realismus zu schaffen. Die Dramaturgie seiner Folge grandioser Tableaus orientiert sich an Homers "Odyssee" und dem deutschen Wort "Irrfahrt" (schwedisch: irrfärd), wobei die einzelnen Episoden von einem an Laurel & Hardy oder Don Quijote und Sancho Panza erinnernden Pärchen namens Jonathan und Sam zusammengehalten werden. Wie alle Filme von Roy Andersson ist auch dieser getränkt von einem absurden Humor. Selbst in Szenen, die man eigentlich als tragisch ansehen müsste, etwa in den Begegnungen mit dem Tod oder dem Tableau mit der Assyrischen Orgel, in der Sklaven verbrannt werden, deren Schreie allerdings wie Orgelmusik klingen. Im Mittelpunkt aber steht die Reflexion über die menschliche Existenz mit all ihren Höhen und Tiefen, visualisiert in großartigen, überraschenden Szenenbildern, die immer wieder zum Staunen verführen. Roy Andersson ist einer der großen Individualisten des Weltkinos, ein Bilderschöpfer in seiner eigenen, tatsächlich immer wieder im Studio neu gebauten Welt.
(arte)