Originalpremiere: 1960
Obwohl mehrfach preisgekrönt, gehört das Kriegsdrama "Es war Nacht in Rom" zu den unbekannteren Meisterwerken von Roberto Rossellini. Die Hauptrollen spielen Giovanna Ralli, Leo Genn und Renato Salvatori. Italien, Ende 1943. Drei Kriegsgefangenen gelingt die Flucht aus einem Lager der deutschen Besatzungsmacht: Der britische Major Michael Pemberton, der amerikanische Lieutenant Peter Bradley und der russische Sergeant Fyodor Nazukov kommen zunächst auf dem Hof eines italienischen Bauern unter, müssen jedoch schleunigst ein neues Versteck finden. In dieser Situation trifft die Nonne Esperia mit zwei weiteren Ordensschwestern auf dem Landgut ein, um Lebensmittel zu kaufen. Schnell stellt sich heraus, dass die klerikale Tracht nur der Tarnung dient: In Wahrheit handelt es sich bei Esperia um eine Schwarzmarkthändlerin, die neue Ware braucht. Auf Drängen des Bauern nimmt sie die Männer denn auch nicht aus Nächstenliebe mit nach Rom, sondern gegen Bezahlung. Esperia versteckt sie auf dem Dachboden ihrer kleinen Wohnung, will sie aber so schnell wie möglich wieder loswerden. Erst ihr Verlobter, der Widerstandskämpfer Renato, kann sie überzeugen, die drei nicht einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Gemeinsam mit seinen Freunden will er ihnen bei der weiteren Flucht helfen. So harren die Männer in ihrem Versteck aus, und im Laufe der Wochen entwickelt sich nicht nur zwischen den Soldaten trotz aller Unterschiede und Sprachbarrieren eine aufrichtige Freundschaft - auch Esperias Verhältnis zu ihren Schützlingen wird immer herzlicher. Die ungleiche Gruppe, geeint in ihrem Hass gegen die Nazis, verbringt sogar gemeinsam ein harmonisches Weihnachtsfest. Wenig später aber gehen Esperia, Fyodor und Renato den Deutschen in die Falle, verraten von einem Nazi-Kollaborateur. Nun müssen auch Peter und Michael um ihr Leben fürchten.
(WDR)