Originalpremiere: 2018
30.05.2019
Deutsche TV-Premiere: 15.11.2020 (arte)
FSK 16
Ein Raumschiff in den Tiefen des Weltalls, das sich auf ein schwarzes Loch zubewegt. An Bord ist eine Crew aus verurteilten Schwerverbrechern, die diese "Selbstmord"-Mission gewählt haben, um ihren lebenslangen Strafen auf der Erde zu entgehen. Klare Hierarchien fehlen, aber am ehesten hat die Ärztin Dr. Dibs das Kommando - auch sie eine verurteile Schwerkriminelle. Dibs' Aufgabe ist es, durch künstliche Befruchtung Nachkommen der Besatzungsmitglieder zu züchten, um so eine zweite Generation für den schier endlosen Flug zu produzieren. Doch einige Crew-Mitglieder, darunter Monte und Boyse, widersetzen sich den Behandlungen. Weil durch die Radioaktivität im All sämtliche Reproduktionsversuche scheitern, greift Dibs zu den äußersten Mitteln, um gegen den erbitterten Widerstand der beiden doch noch ein Baby zu erzeugen. Die kleine Willow bleibt das einzige Kind im Raumschiff. Jahre später, Willow ist inzwischen eine junge Frau, sind nach mehreren blutigen Kämpfen an Bord nur noch Monte und seine Tochter übrig. In völliger Isolation nähern sie sich ihrem letzten und unausweichlichen Ziel - dem Ereignishorizont des schwarzen Lochs; dem Ende von Raum und Zeit. "High Life" ist - weit entfernt von Weltraumabenteuern mit Lichtschwertern und lustigen Aliens - eine Betrachtung der "condition humaine". "Jede Situation wird zur Metapher, jede Metapher wird zu einer Situation", schrieb ein Kritiker über den Film. Geburt, Tod und Leben, das aus einem ewigen Recycling der Moleküle entsteht, sind die Themen in Claire Denis' düsterer Science-Fiction-Welt.
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Trotz vergleichsweise hohem Budget, den Zwängen des Genrefilms und einer internationalen Starbesetzung - neben Robert Pattinson ("Twilight"-Saga) und Oscarpreisträgerin Juliette Binoche spielen zum Beispiel der Rapper André Benjamin ("OutKast"), Mia Goth ("Suspiria") und Lars Eidinger ("25 km/h") - schuf Claire Denis mit "High Life" einen weiteren ihrer radikalen, eigensinnigen Filme. Für die Filmmusik engagierte sie den Tindersticks-Frontsänger Stuart A. Staples, der damit den renommierten Georges-Delerue-Preis in Gent gewann. Robert Pattinson selbst steuerte zum Soundtrack den Song "Willow" bei.
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