Er hatte den Blues im Blut und wurde zum Vorbild von Rockstars wie den Rolling Stones, den Animals oder Carlos Santana. Heute gilt John Lee Hooker (1917-2001) als Musikerlegende. Jörg Bundschuhs ein Jahr vor dem Tod Hookers entstandener Dokumentarfilm erzählt vom Leben eines unverwechselbaren afroamerikanischen Musikers, von der Geschichte des Blues und seines Einflusses auf die britische und US-amerikanische Musik der 1950er- bis 70er-Jahre. "Ich habe die Schule gehasst. Meine Schule trug ich in meinem Herzen. Ich habe nie Schreiben und Lesen gelernt. Ich wollte einfach nicht. Meine Bücher habe ich weggeworfen und nur das Buch behalten, was mir Gott selbst gab. Mein gesunder Menschenverstand hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich liebe die Menschen und meine Musik. Mit Bücherlesen wäre ich sicher nicht dahin gekommen - nur mit meiner Gitarre". Davon ist der US-amerikanische Blues-Musiker John Lee Hooker (1917-2001) überzeugt. Der Sohn eines Predigers und Baumwollpflückers im Mississippi-Delta riss mit 14 Jahren von zu Hause aus, ging erst nach Memphis, dann nach Cincinnati, später nach Detroit. Seine Musik half ihm dabei, ethnische Grenzen ebenso wie Klassengrenzen zu überwinden. Er selbst, seine engsten Freunde und Musikerkollegen berichten in diesem Dokumentarfilm von seinem Leben - den Höhen und Tiefen seiner Karriere bis zu seinem grandiosen Comeback, das Hooker mit dem Album "The Healer" feierte, als er längst über 70 Jahre alt war. Die Geschichte John Lee Hookers ist auch die Geschichte des Blues und seines Einflusses auf die US-amerikanische und britische Musik der 1950er-, 60er- und 70er-Jahre. Hits wie "Boogie Chillun", "Crawling King Snake", "I'm in the Mood" und "Boom Boom" machten ihn zum Vorbild ganzer Musikergenerationen. Vor allem für britische Bands wie die Animals und die Rolling Stones, für Van Morrison, John Mayall und Eric Clapton, für die Amerikaner Bob Dylan, Canned Heat oder Carlos Santana war er eine Vaterfigur. Ob Hooker mit Jazz-Größen wie Miles Davis oder mit Rock-Stars wie den Rolling Stones arbeitete - immer blieb er sich selbst treu. Sein Stil als Sänger und Gitarrist unterscheidet sich von dem aller Blues-Kollegen, er ist singulär - und vielleicht deswegen wird er von jeder Generation seit 60 Jahren immer wieder neu entdeckt. "That's My Story" ist der Titel eines der berühmtesten Songs von John Lee Hooker, in dem der Künstler eigene Erlebnisse musikalisch verarbeitete. Jörg Bundschuhs Dokumentarfilm nutzt Hookers Musik von seinen Anfängen bis zu seinem Tod. Erste Archivaufnahmen stehen neben Neueinspielungen seiner legendären Songs und dem berühmten Stanford Concert vom 30. Oktober 1998, das die "Rock and Roll Hall of Fame" ihm zu Ehren veranstaltete. "Blues und Jazz" sagt Carlos Santana, "sind die großen Beiträge Amerikas zur Musikgeschichte". John Lee Hooker gilt heute als "The Godfather of Blues" und "The King of Boogie". "Nur die Dritten bieten Asyl für das Besondere. Etwa für die Dokumentation 'John Lee Hooker - That's My Story' von Jörg Bundschuh, eine Musiker-Biografie, die das Einzigartige zu ergründen sucht in der Selbstdarstellung und den Interpretationen einer 'Blues-Legende.'" (Abendzeitung)...
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Jörg Bundschuh
- Drehbuch: Jörg Bundschuh
