Originalpremiere: 17.05.2000
Deutsche TV-Premiere: 01.09.2021 (arte)
Die Geschichte einer Porzellan-Dynastie in Limoges. Jean ist Erbe des immensen Vermögens der Familie Barnery und hat sich dennoch entschieden, Pastor in einem kleinen Dorf im Südwesten Frankreichs zu werden. Er ist verheiratet und hat eine kleine Tochter, aber seine Ehe ist nicht glücklich. Auf einem Ball begegnet er der 20-jährigen Pauline, doch ihre gegenseitige Zuneigung ist von Jeans Ehe überschattet. Nach einem gescheiterten Versöhnungsversuch mit seiner Ehefrau flieht er nach Paris und gibt seinen Dienst als Pastor auf. Dort trifft er Pauline wieder, es ist der Beginn einer aufrichtigen Liebe.Die beiden verbringen einige Zeit in den Schweizer Bergen. Doch die Idylle hält nicht ewig, denn mit dem Tod des Vaters sieht Jean sich in der Pflicht, die Geschicke der Porzellanfabrik in Limoges zu übernehmen. Pauline ist wenig begeistert, folgt ihm aber dennoch nach Limoges. Der Erste Weltkrieg treibt die beiden auseinander. Nach einiger Zeit finden sie in Limoges wieder zusammen, doch der Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und mit Beginn der Weltwirtschaftskrise stehen der Porzellanfabrik die schwierigsten Zeiten erst noch bevor.Über 30 Jahre hinweg begleitet der Film die Geschichte einer großen Liebe in elliptischen Sprüngen und bleibt dabei ganz ohne Pathos, wenngleich die Kluft zwischen den gesellschaftlichen Ansprüchen und persönlichen Wünschen die Handlung bestimmt. Bilder vom Alltag in der Porzellanfabrik, von der Schönheit des Fragilen verhelfen dem Film zu einem besonderen Reiz - und erden ihn gleichzeitig, bewahren ihn vor überbordender Sentimentalität. Ganz in dem Sinne überzeugt das zurückhaltende Spiel von Charles Berling, Emmanuelle Béart und Isabelle Huppert.
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Als Sohn von Jacques Rémy, der als Drehbuchautor für Christian-Jaque und Henri Decoin arbeitete, begann Olivier Assayas als Kritiker für die Cahiers du cinéma zu arbeiten und wechselte schon bald von der Theorie zu Praxis. Er machte sich mit seinem Kurzfilmen einen Namen und drehte 1986 seinen ersten Spielfilm "Lebenswut". Zahlreiche Filme und Preise folgen. Wie "Liebe Last Lust" ist auch sein letzter Spielfilm "Wasp Network" (2020) eine Literaturverfilmung.
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