liebeskind

Alma ist 17, als sie ihrem Vater Fred wieder begegnet. Sie war noch ein Kind, als der Vater die Familie verließ, um als Arzt in Krisengebieten im Ausland zu arbeiten. Anfangs versuchen beide, an die gemeinsame Vergangenheit anzuknüpfen, Versäumnisse nachzuholen. Doch sie merken bald, dass sie nicht einfach da weitermachen können, wo sie aufgehört haben. Sie sind sich fremd und wissen nicht, wie sie miteinander umgehen sollen. Nachdem Almas Vater von einem auf den anderen Tag verschwunden war, blieben sie und ihre Mutter voller Unverständnis, Wut und Sehnsucht zurück. Jahre später hofft Alma immer noch, ihren Vater wiederzusehen. Inzwischen träumt sie davon, Schauspielerin zu werden, und zusammen mit ihrer Freundin testet sie ihre Wirkung auf die Männer, auch auf ältere. Jüngere, wie der einfallsreiche Wenzel, der Alma den Hof macht, obwohl er wegen ihr seinen Job verloren hat, haben bei Alma keine Chance. Eines Tages erfährt Alma, dass ihr Vater wieder in der Stadt ist. Schon seit einigen Monaten arbeitet er am Tropeninstitut. Ohne das Wissen ihrer Mutter nimmt Alma Kontakt mit ihm auf. Bald merken Anna und ihr Vater, dass sie nicht nahtlos an die Vergangenheit anknüpfen können. Alma ist kein Kind mehr. Sie ist eine junge Frau, die mit ihren weiblichen Reizen kokettiert - auch bei ihrem Vater. In Alma vermischt sich zusehends die Verarbeitung der langen Trennung vom Vater mit ihrer erwachenden Sexualität. Es entsteht ein komplexes und starkes Gefühl - sie verliebt sich und beginnt ein kapriziöses Spiel der Verführung. Als der Vater eine Affäre mit einer jungen Kollegin beginnt, reagiert Alma mit Eifersucht. Um den immer komplizierteren Gefühlsverwirrungen zu entkommen und Alma zu schützen, beschließt der Vater, das Land wieder zu verlassen. Sein Weggehen scheint die einzige Lösung zu sein. Verzweifelt besucht ihn Alma noch einmal vor seiner Abreise. Diesmal soll er nicht wieder einfach so aus ihrem Leben verschwinden. Doch die Begegnung verläuft ganz anders als erwartet. Beide gehen zu weit. Am nächsten Morgen ist ihnen klar, dass dies ein Abschied für immer war. Jeanette Wagner studierte Medienberatung an der TU Berlin und studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. "liebeskind" war dort ihr Abschlussfilm, und die Hauptdarstellerin Anna Fischer erhielt 2006 in Saarbrücken den Max-Ophüls-Darstellerpreis. "Rock 'n' Roll Filmschool - DFFB wird 50": Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) zeigt "Das kleine Fernsehspiel" den Film "liebeskind". Im Anschluss folgt "Dunckel". ZDFkultur begleitet "Rock 'n' Roll Filmschool - DFFB wird 50" mit zwei weiteren Filmen: Am Freitag, den 23. September, um 23:05 Uhr Christian Petzolds "Pilotinnen" und am Sonntag, 25. September 2016, um 20:15 Uhr "Berlin is in Germany" von Hannes Stöhr.