Deutsche TV-Premiere: 07.12.2022 (arte)
Ildar Abdrazakov bestreitet die Titelrolle der Saisoneröffnung im Jahr 2022 der Mailänder Scala. Nach Attila 2018 und Macbeth 2021 ist der aus Ufa, der Hauptstadt der Republik Baschkortostan in Russland, stammende Bass wieder zurück auf der Bühne der Scala. Für die Inszenierung dieses Dramas nach Alexander Puschkin zeichnet der dänische Opernregisseur Kasper Holten verantwortlich. Die musikalische Leitung liegt bei Riccardo Chailly. Modest Mussorgski schreibt selbst das Libretto zu seiner Oper Boris Godunow und hält sich so nahe wie möglich an Alexander Puschkins Text. Aufgeführt wird die Urfassung von 1869, die seinerzeit vom Theater in St. Petersburg abgelehnt wird. Die Geschichte selbst spielt im 16. Jahrhundert. Boris Godunow regiert damals anstelle des geistig zurückgebliebenen Zarensohns Fjodor I. und geht als Usurpator in die russische Geschichte ein. Auf der Bühne beginnt die Geschichte damit, dass das Volk, angetrieben von den Hauptleuten des Vogts, den unschlüssigen Boris Godunow bittet, Zar zu werden. Er gibt nach und lässt sich unter dem Jubel des Volkes krönen. Das Zögern ist nur gespielt, in Wirklichkeit hatte Godunow alles getan, um auf den Thron zu gelangen. Dmitri, der rechtmäßige Erbe, ist nicht ohne Grund früh verstorben; Boris Godunow und seine Schergen hatten nachgeholfen. Doch als sich ein junger Mönch als Zarewitsch Dmitri ausgibt und die Nachricht dem unrechtmäßigen Zaren zu Ohren kommt, verliert er beinahe den Verstand. Die Regierungszeit des historischen Godunow ist umschattet von Krisen und Hungersnöten. Auf der Opernbühne treibt ihn das schlechte Gewissen aus dem Amt. Er tritt seine Herrschaft an seinen Sohn Fjodor ab, warnt ihn vor den Bojaren und stirbt. Am Ende erscheint der falsche Zarewitsch Dmitri mit einem Heer vor Moskau und das Volk erkennt ihn als rechtmäßigen Thronerben an. Ein Narr bleibt zurück und beklagt Russlands tragisches Schicksal. Aufzeichnung vom 07. Dezember 2022 in der Mailänder Scala.
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