Und morgen geht die Sonne wieder auf

Ulrike und Florian sind überglücklich - sie erwarten ihr erstes Kind. Ulrikes Schwangerschaft verläuft bilderbuchmäßig, und noch kurz vor der Geburt feiert das junge Ehepaar mit Freunden die Einweihung des neugestalteten Kinderzimmers. Mit Spannung zählen Ulrike und Florian nun die Tage bis zum errechneten Geburtstermin. Als Ulrike eine Woche vor diesem Datum vermeintliche Wehen spürt, eilen die beiden überglücklich ins Krankenhaus. Doch die Ärzte müssen den freudigen Eltern ein schreckliches Untersuchungsergebnis mitteilen: Ihr Baby ist tot, die Mediziner können kein Lebenszeichen, keinen Herzton mehr feststellen. Schockiert von dieser unfassbaren Nachricht überlassen sich Ulrike und Florian den Ärzten - die Geburt wird eingeleitet und Ulrike muss bei vollem Bewusstsein ihr totes Kind gebären. Die beiden können nur einen kurzen Blick auf ihr kleines Mädchen werfen, bevor die Krankenschwester den Leichnam wegträgt. Immer noch fassungslos vor Schmerz stimmt Florian einer Obduktion des toten Neugeborenen und der Einäscherung seiner Tochter zu und macht es Ulrike somit unmöglich, sich von ihrem Baby zu verabschieden. Bereits am nächsten Tag verlässt Ulrike das Krankenhaus. Das Ehepaar ist unfähig, mit seiner Trauer umzugehen, und jeder versucht auf seine Weise mit dem Verlust fertig zu werden und schnellstmöglich wieder Normalität einkehren zu lassen. Jeder vergräbt sich in seinem Schmerz, die beiden halten sich voneinander fern und leiden darunter, nicht gemeinsam von ihrem toten Kind Abschied genommen zu haben. Florian stürzt sich in seine Arbeit an der Universität. Ulrike bleibt mit ihrem Entsetzen und ihrem Schmerz allein. Ihr ist die Rückkehr an ihren alten Arbeitsplatz - ein Architekturbüro - versperrt, ein motivierter männlicher Kollege sitzt nun an ihrem Schreibtisch. Immer tiefer zieht sie sich in ihr Schneckenhaus zurück und lässt weder ihren Mann noch ihre beste Freundin an ihrem Schmerz teilhaben. Verzweifelt flüchtet Ulrike sich schließlich in die Arme ihres Karatelehrers Thomas, doch auch diese kurze leidenschaftliche Affäre kann ihre Trauer nicht verdrängen. Erst als Ulrike erfährt, dass sie ihr Kind fast eine Woche tot in ihrem Bauch herumgetragen hat, ohne den Todeskampf des kleinen Menschen zu spüren, kann sie ihrer Verzweiflung freien Lauf lassen. Doch finden die verstörten Eltern nach diesem grausamen Schicksalsschlag je wieder zueinander?...