Es steht in der Nähe des kleinen Eifeldorfes Effelsberg und sieht aus wie das Riesenspiel-zeug eines Science-Fiction-Films: das größte vollbewegliche Radioteleskop der Welt. Weithin sichtbar der weiße Reflektor, groß wie ein Fußballfeld, mit einem Durchmesser von hun-dert Metern. Rund um die Uhr - nur von War-tungsarbeiten unterbrochen - sind hier Wissen-schaftler am Werk, Astrophysiker, Experten für Radio-Astronomie. Erforscht werden hier die frühen Entwicklungsphasen des Welt¬alls, die Kerne von Radio-Galaxien, Quasare, die Entstehung von Sternen, die Chemie der inter-stellaren Materie. So unübersehbar das Ar-beitsinstrument ist, so unsichtbar ist das Mate-rial der Forscher: Radiostrahlen aus dem Welt-all im Wellenlängenbereich zwischen sie¬ben Millimeter und fünfzig Zentimeter. Die Entfer-nungen, aus denen die Signale empfangen werden - Milliarden von Lichtjahren -, sprengen jede Vorstellung von Raum und Zeit - was auch bedeutet, dass hier Vorgänge beobachtet werden können, die sich ereigneten, bevor die Erde und unser Sonnensystem existierten. Die gesammelten Informationen aus dem All wer-den zu Daten auf Papier, die sich wiederum in farbige Darstellungen transformieren lassen. Aus dem, was wir nicht sehen können und was vielleicht nicht einmal mehr existiert, kann ein Bild werden. In dem Film von Dietrich Schu-bert geht es um die Möglichkeiten und Gren-zen, sich das Unsichtbare vorstellen zu können oder es in Worte zu fassen. In Gesprächen mit dem Astrophysiker Schmid-Burgk von der Universität Bonn wird der Mythos von der be-rechenbaren Naturwissenschaft geknackt.
(HR)
Cast & Crew
- Regie: Dietrich Schubert
- Drehbuch: Dietrich Schubert
- Produktion: Werner Dütsch, Dietrich Schubert, Katharina Schubert
- Kamera: Wilfried Kaute