RTL beendet "Deutschland sucht den Superstar" im kommenden Jahr

Die Spatzen pfiffen es bereits lautstark von den Dächern, nun hat es auch RTL bestätigt: Dieter Bohlen wird pünktlich zum 20. Geburtstag im kommenden Jahr zu  "Deutschland sucht den Superstar" zurückkehren. Doch sein Comeback erfolgt ganz offensichtlich nicht mit der Intention, den angeschlagenen Castingshow-Dampfer langfristig wieder auf Kurs zu bringen. Stattdessen gab der Kölner Sender bekannt, dass die Jubiläumsstaffel gleichzeitig die letzte sein wird. Das Ende einer Ära ist somit besiegelt.

Dem Vorwurf, RTL werfe mit der Reaktivierung des langjährigen Jury-Präsidenten seine vollmundigen Ziele, ernsthafter und familienfreundlicher werden zu wollen, über Bord, trat Unterhaltungschef Markus Küttner entgegen: Nach zwei sehr erfolgreichen Jahrzehnten werden wir die Show ein letztes Mal groß feiern. Und zum großen Finale darf Dieter Bohlen nicht fehlen. Wir haben viel verändert bei RTL, wir stehen für positive Unterhaltung und daran halten wir auch fest. Das werden wir nun gemeinsam mit Dieter Bohlen auch bei 'Deutschland sucht den Superstar' beweisen. Wir freuen uns sehr, dass er dabei ist. Es ist wie auch sonst unter Freunden: Manchmal tut eine Pause gut. Gemeinsam machen wir im kommenden Jahr eine große, begeisternde, positive letzte 'DSDS'-Staffel.

Auch Bohlen gibt sich nun wenig überraschend betont handzahm und bescheiden wie eh und je: Ich habe immer gesagt: Ich hatte eine Mega-Zeit bei dem Sender, ich habe mich zuhause gefühlt. Deshalb freue ich mich sehr, wieder bei 'DSDS' zu sein. Wir werden eine Hammershow hinlegen und, so hoffe ich, wieder in aller Munde sein. Wenn Musik für euch das Ding eures Lebens ist, bewerbt euch bitte pronto, pronto, es ist das letzte Mal, dass ihr vor dem großen Meister singen könnt.

Wer neben dem Poptitan in der Jury sitzen wird, steht noch nicht fest - klar ist hingegen, dass Florian Silbereisen, Ilse DeLange und Toby Gad ihren in diesem Jahr angetretenen Job wieder los sind. Speziell mit Silbereisen will RTL jedoch neue eigenständige Programmformate entwickeln, ohne hierbei ins Detail zu gehen.

Zweifelsohne handelt es sich mit dem Ende von "DSDS" um eine tiefe Zäsur im RTL-Programm: Seit 2002 wurden bisher satte 19 Staffeln der Castingshow ausgestrahlt, eine Pause gönnte man der Sendung nie. Die war allerdings auch lange Zeit gar nicht nötig, schließlich sorgte sie regelmäßig an bis zu 24 Abenden pro Jahr für Spitzenquoten - das Finale von Staffel eins sahen damals beispielsweise 12,8 Millionen Zuschauer. Doch schon in den letzten Bohlen-Jahren bröckelten die Quoten massiv, letztendlich war es ein Sterben auf Raten.

Doch nicht nur RTL steht zukünftig vor der großen Herausforderung, vor allem die frei werdenden Samstagabende mit frischen und möglichst erfolgreichen Inhalten zu füllen. Der Produktionsfirma UFA Show & Factual bricht gleichzeitig ein zweites großes Standbein weg, nachdem  "Das Supertalent", für das diese ebenfalls verantwortlich zeichnet, mindestens in diesem Jahr pausieren wird.