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Freimuth Schonert aus Stuttgart bleibt ruhig, wenn andere aufgeregt sind. Er ist eine in seiner Branche Koryphäe und öffnet mühelos Tresore und Türen. Erfahrung, Fingerfertigkeit und seine "Palermo-Tasche" helfen ihm als legalem Panzerknacker. Diese Tasche ist seine ständige Begleitung, voll mit selbstgebasteltem Werkzeug. Damit bekommt Schonert jedes Schloss auf, von Stuttgart bis Palermo, erklärt er mit Augenzwinkern. Deshalb schwören auf ihn nicht nur Privatleute, die sich ausgeschlossen haben, sondern auch Polizei, Feuerwehr, Zoll und Banken. "Neulich habe ich drei Tresore für den Zoll geöffnet. Da waren 150 Millionen Euro in Gold drin - 150 Millionen, da war selbst ich beeindruckt!", erzählt Freimuth Schonert. Der 72-Jährige lernt in seinem Job als Schlüsseldienst auch das Leben kennen, mit lustigen und manchmal traurigen Geschichten. Zum Beispiel von einer Griechin, die sich mit dem Essen auf dem Herd ausschließt, einer jungen Wiederholungstäterin, die regelmäßig den Schlüsseldienst braucht, bis hin zu einem Leichenträger, dessen verstorbener Bruder ihm einen Tresor hinterlassen hat. Das schwäbische Original Schonert brachte sich als Junge das meiste selbst bei. Jetzt übergibt er den Betrieb an seinen Sohn und gibt seine Tricks an ihn weiter. Denn als seriöser Schlüsseldienst haben die Schonerts immer Konjunktur.
(SWR)