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2

Weltwunder Serengeti

(Serengeti Today) 
D/USA, 1998

Weltwunder Serengeti
ZDF/Discovery Communications
  • 2 Fans
  • Serienwertung0 50924noch keine Wertungeigene: –
01

Das Los der Löwen

(The Lion's Lot)
Alternativtitel: Im Königreich der Löwen (ZDF)
Folgeninhalt
Superlative drängen sich auf, wenn es um den berühmtesten Nationalpark Afrikas geht: Die gewaltigsten Herden frei lebender Huftiere auf einer der größten, zusammenhängenden Schutzfläche der Welt, Paradies der Raubtiere; Eldorado für Biologen; Traum zivilisationsmüder Touristen; erste Bühne am Platz für Hunderte von Tierfilmern; aber auch Schauplatz eines erbitterten Kampfes zur Erhaltung unseres Naturerbes. Der ZDF-Tierfilmer Reinhard Radke hat drei Jahre als Wildbiologe in den nördlichen Teilen des Schutzgebietes gearbeitet. In drei Filmen stellt er die heutige Serengeti dar, wobei er versucht, über die bekannten Einzel­darstellungen von Löwen, Hyänen und Geparden hinauszugehen und Zusammenhänge aufzuzeigen.
Löwen beeindrucken uns seit jeher, und nicht von ungefähr ist die Löwenstudie in der Serengeti weltweit eine der längsten Untersuchungen an freilebenden Wildtieren. Im Süden des Parks sind die Rudel bis in die letzten Einzeltiere seit Jahrzehnten mit ihren Stammbäumen bekannt; ihre Jagdtechniken, Revierverhältnisse und Sozialverhalten entschlüsselt. Und doch bleiben sie ein verblüffendes Phänomen: Nicht unbedingt ein ökologisches, sondern ein gesellschaftliches. Biologen spotten gerne, dass Löwen zu den unwichtigsten Mitgliedern des Ökosystems zählen, denn kaum etwas würde sich ändern, gäbe es sie dort nicht. In der Öffentlichkeit sind sie dagegen nach wie vor unumschränkte Könige der Tierwelt: das Symbol für Afrika schlechthin, trotz aller gegenteiligen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte. Der Film führt die Zuschauer in das Revier des Gol Rudels auf dem Höhepunkt des Jahres: Die Jäger schwelgen während der Regenzeit im Überfluss der Herden, die sich zum Kalben auf den Kurzgrasweiden im Südosten der Serengeti versammelt haben. Spektakuläre Jagden bestärken zunächst den Eindruck von der überlegenen Rolle der Raubtiere. Aber mit Rückblende in die ersten Arbeiten der Grzimeks und der daraus resultierenden systematischen Überwachung des Lebensraums wird bald klar, dass die Bedeutung der Räuber weit überschätzt wurde. Weit stärker als alle Raubtiere zusammen, wirkte die Rinderpest auf die Bestände der Wiederkäuer. Nachdem diese Seuche ausgelöscht wurde, verzehnfachte sich die Zahl der Gnus. Dies war allerdings nur möglich, weil man Bernhard Grzimeks Vorschläge in den Fünfzigern nicht nachgekommen war: Er hatte seinerzeit die Beibehaltung des Schutzstatus der östlichen Flächen gefordert und die Norderweiterung der Serengeti abgelehnt. Doch genau diese nördlichen Gebiete erwiesen sich jetzt bei steigenden Gnuzahlen als wichtiger Korridor in das regenreichere Masai Mara Reservat in Kenia, wo die Gnumassen nun über die jährliche Trockenheit kommen. Niemand machte Bernhard Grzimek diese Fehleinschätzung zum Vorwurf: Aus damaliger Sicht waren seine Argumente durchaus richtig, und es wurde eher nach politischen denn ökologischen Gesichtspunkten entschieden. Trotzdem ist es aus der heutigen Perspektive beklemmend, dass die Serengeti nur dadurch zu ihrem heutigen Tierbestand kam, weil man dem naturschützerischen Hauptanliegen seines berühmten Aufrufs „Serengeti darf nicht sterben“ eben nicht folgte!
Löwen und Hyänen hatten jedenfalls auf die „Explosion“ der Huftierbestände kaum Einfluss. In mehreren Filmepisoden wird klar, warum dies so ist. Eine revierlose Löwin – eine „Nomadin“ verliert bei einer Auseinandersetzung mit einem Mitglied des Gol Rudels zwei Junge: Ohne Schutz durch die Gemeinschaft und sichere Versteckplätze ist es für Löwen selten möglich, Nachwuchs aufzuziehen: Sie können deshalb nur sehr begrenzt wandern! Die Vulkane im Süden der Serengeti lassen in ihrem Regenschatten das Land am Ende der Regenzeit besonders schnell austrocknen. Die Gol Löwen haben zuerst, und dann besonders lange, unter der jährlichen Trockenzeit zu leiden, denn ihr Revier liegt am südlichen Rand des Parks. Bald gibt es nicht mehr genug Beute, und die Jungtiere des letzten Jahres sind gezwungen, das Rudel zu verlassen. Während die Söhne die Heimatregion aufgeben, versuchen die Töchter, in der Nähe des mütterlichen Reviers zu bleiben. Dort endet der Film bei einem kläglich verhungernden jungen Weibchen. Nur die wenigen Jäger, die über die harte Zeit kommen, werden im nächsten Jahr ihren Tribut unter den Herden einfordern. Deshalb ist der Einfluss der gezwungenermaßen „sesshaften“ Löwen auf die Wanderherden vergleichsweise gering. Der Einfluss, den Löwen auf uns haben, mag aber doch erhebliche Auswirkungen in den Schutzgebieten Afrikas zeitigen: Will man dieses populäre Ursymbol der Wildnis erhalten – und sei es, um damit Tourismusgeschäfte zu machen – muss man seine Heimat bewahren. Vor allem darin dürfte heute die wahre Bedeutung von Löwen für die afrikanischen Ökosysteme liegen – nicht in irgendwelchen „Gleichgewichten der Natur“.
(ZDF)
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Do, 06.01.2000, Discovery Channel
Deutsche Free-TV-Premiere: So, 21.05.2000, ZDF
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