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Deutschland ist der Puff Europas. Der Markt für Billigsex blüht. Das neue "Prostitutionsschutzgesetz" soll nun vor allem Zwangsprostitution unterbinden. Ist das neue Gesetz eine wirksame Handhabe gegen Menschenhandel und Ausbeutung? Polizisten und Sozialarbeiter sprechen nur von ersten Schritten in die richtige Richtung. Sie fordern, das Einstiegsalter für Prostituierte auf 21 Jahre zu erhöhen. Darüber hinaus fehle es auch an grenzübergreifender Zusammenarbeit, klagen deutsche Polizeikommissare. Nur um eine Telefonnummer in Bulgarien oder Rumänien herauszufinden, müssten sie ein Rechtshilfeabkommen stellen. Das dauert Monate, und der Täter ist bis dahin über alle Berge. Mehr unbürokratische Zusammenarbeit mit vVieles, aber Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg sei bisher nur in Einzelfällen effektiv. "ZDFzoom"-Autorin Rita Knobel-Ulrich hat sich auf dem Straßenstrich, in Edelpuffs und sogenannten Lovemobilen umgesehen. Sie hat mit Frauen gesprochen, die freimütig ihren Beruf als "Hure" angeben und mit solchen, die von Menschenhändlern gnadenlos ausgebeutet wurden. Sie traf Polizisten und Bordellbetreiber. Sie war in Bulgarien, wo der Nachwuchs rekrutiert wird und in Schweden, wo das Problem der Zwangsprostitution angeblich durch das "Sexkaufverbot" bestens gelöst ist. Doch stimmt das? "ZDFzoom" stellt fest: Sex in Schweden spielt sich im Untergrund ab, macht Frauen rechtloser und Ausbeuter mächtiger. Denn inzwischen, räumt Leiff Fransson von der schwedischen Polizei ein, kann sich der Mann in Schweden eine Frau im Internet "bestellen". Diesen "Vertriebswegen" auf die Spur zu kommen, ist fast unmöglich, denn im Großraum der Millionenstadt Stockholm sind gerade mal sechs Polizisten fürs Rotlichtmilieu zuständig. In Malmö gibt es gar keine spezielle Polizeieinheit. Auf die Frage, was sie ausstiegswilligen Frauen anzubieten habe, antwortet Sozialarbeiterin Lisa Green resigniert: das Rückflugticket.
(ZDF)
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