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Disney+ mit Zuckerbrot und Peitsche im Kampf gegen Account-Sharing
Disney+ hat angekündigt, im Kampf gegen Account-Sharing Ernst zu machen, dabei aber wie der große Bruder Netflix auch einen kostenpflichtigen Ausweg zu etablieren - schließlich will man ja die Kunden nicht loswerden, sondern "nur" mehr Geld verdienen. Daher setzt auch Disney+ auf die Option Paid Sharing.
Zuvor hatte Disney+ längerfristig seine AGBs geändert, die einst keine Einschränkungen gemacht hatten, mit wem man seinen Account teilte - lediglich das eigene Passwort durfte man auch früher nicht teilen.
Zusatzmitglieder
Nach einem Testlauf in ausgewählten kleineren Märkten hat Disney+ ab sofort unter anderem in den USA und Europa die Option Zusatzmitglied (Extra Member add-on) eingeführt, mit der ein Accounthalter (mit Einschränkungen) eine weitere Person in seinen Account einladen kann - wofür dem Accounthalter die zusätzlichen Kosten in Rechnung gestellt werden.
Dabei erhält das Zusatzmitglied dieselben Rahmenbedingungen - mit Werbung bzw. ohne Werbung - wie der Hauptaccount. Eine Zusatzmitgliedschaft ohne Werbung kostet dabei in Deutschland monatlich 5,99 Euro, mit Werbung sollen es knapp 5 Euro sein.
Das Zusatzmitglied erhält dann ein eigenes Login. Ein bisheriges Nutzerprofil des Accounts kann auf das neue Zusatzmitglied übertragen werden, so dass der Nutzer also seine bisherigen Einstellungen mitnehmen kann. Pro zahlendem Account kann nur ein Zusatzmitglied hinzugefügt werden, das dann auch nur "auf einem Gerät gleichzeitig" streamen kann.
Vorgehen gegen Account-Sharing und "das Kleingedruckte"
Mit dem jetzigen Schritt will Disney+ ja gegen Account-Sharing mit Personen außerhalb des Haushalts vorgehen - daher nutzt Disney+ die IP-Adressen seiner Kunden, um festzustellen, ob ein Account eben solch verdächtiges Verhalten aufweist.
Sollten die elektronischen Spürnasen des Streamingdienstes dabei fälschlich anschlagen - der Accounthalter schaut außerhalb des eigenen Haushaltes ODER der Haushalt ist kürzlich umgezogen - so kann der Nutzer sich nach dem Aufpoppen einer Missbrauchswarnung (auf Englisch This TV doesn't seem to be part of the household for this account
) per "Widerspruch" einen Passcode per Mail zuschicken lassen, mit dem man sich als Accounthalter ausweisen kann.
Die Möglichkeit, einzelne Nutzerprofile wie beim Zusatzmitglied von einem Account auf einen anderen zu übertragen, kann auch genutzt werden, um die Daten eines Nutzerprofils auf einen neuen "Hauptaccount" zu übertragen, der seine Rechnung dann selber zahlt.
Laut Disney+ kann wie gesagt pro Account nur eine Zusatzmitgliedschaft hinzugefügt werden. Ausgeschlossen von dieser Möglichkeit sind zudem einerseits Disney+-Accounts, die über eine andere Streamingmitgliedschaft bezahlt werden (also etwa MagentaTV oder Amazon Prime Video) sowie Bundles (was eher die USA betrifft, wo Abos für Hulu, Disney+ und ESPN auch in vergünstigten Paketen angeboten werden). Auch kann eine Einladung zu einer Zusatzmitgliedschaft nicht an die Adresse eines aktiven oder ruhenden Disney+-Accounts geschickt werden.
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