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Prosit, "Unser Sandmännchen"!

Zum 55. Geburtstag des Abendgruß-Bringers - von Ralf Döbele
(22.11.2014)

Aus dem Fuhrpark des Sandmanns nicht wegzudenken: das eigene U-Boot
Aus dem Fuhrpark des Sandmanns nicht wegzudenken: das eigene U-Bootrbb/DRA/Konang


Nachdem der DFF ab 1964 damit begonnen hatte  "Unser Sandmännchen" auch in Farbe zu produzieren, verstärkte sich das Interesse zahlreicher ausländischer Fernsehanstalten. So wurde das Sandmännchen an Finnland, Dänemark und Schweden verkauft, war Objekt des Programmtausches der DDR mit mehreren arabischen Ländern und wanderte als "Solidaritätsgeschenk" nach Vietnam. Sogar der WDR hatte 1966 versucht, das Ost-Sandmännchen zu kaufen, was aber vom DDR-Fernsehen trotz der angebotenen Devisen abgelehnt wurde.

War man im Westen mit dem eigenen "Sandmännchen" etwa unzufrieden? Immerhin lief die Sendung in den regionalen Vorabendprogrammen der ARD noch bis ins Jahr 1989. Dass das westdeutsche "Sandmännchen" aber der Wende zum Opfer gefallen sein soll, darf als reiner Mythos eingestuft werden. Bereits 1984 hatten die ersten ARD-Anstalten damit begonnen, den kleinen bärtigen Greis nach und nach aus dem Programm zu nehmen. Die letzte Ausstrahlung erfolgte dann am 31. März 1989, sieben Monate vor dem Mauerfall.

Als nach der Wiedervereinigung der Deutsche Fernserhfunk zum Ende 1991 abgewickelt werden sollte, war auch die Zukunft des Ost-Sandmännchens bedroht. Nach massiven Zuschauerprotesten fand der Sandmann dann aber ab dem 1. Januar 1992 ein neues Zuhause bei ORB und MDR - und in Berlin-Adlershof. Zuvor waren die Filme stets im Berliner Stadtteil Mahlsdorf produziert worden. Wenige Monate später begann auch der NDR mit der Ausstrahlung zur traditionellen Sendezeit, ab Anfang 1997 fand es dank des KiKA bundesweite Verbreitung. Seit 1999 entstehen die Szenen mit dem Sandmännchen im Übrigen aus einer Kombination aus Puppentrick, Realfilm und digitalem Trick. 2003 fusionierten ORB und SFB schließlich zum RBB, wo "Unser Sandmännchen" inzwischen auch im 16:9-Format ausgestrahlt wird.

Heute können kleine und große Fans das Sandmännchen sogar im Filmpark Potsdam Babelsberg besuchen. Dort ist der vielgereiste Schlafbegleiter inzwischen in einem "Gläsernen Sandmannstudio" zu Hause, wo auch die aktuellen Geschichten produziert werden. Daneben hat das Sandmännchen seit fast vier Jahren allabendlich noch einen weiteren Pflichttermin, das es wahrnehmen muss. In einer Szene des Udo Lindenberg-Musicals "Hinterm Horizont" steht es am Potsdamer Platz in Berlin auf der Bühne - und zwar gemeinsam mit seinem ehemaligen West-Kollegen.

Natürlich wird das Sandmännchen dadurch aber nicht von seinem eigentlichen Job abgehalten. Nach wie vor erscheint es kurz vor 19 Uhr, um Kindern in der ganzen Republik Schlafsand in die Augen zu streuen, ein Ende ist nicht in Sicht. Und so steht angenehmen Träumen auch weiterhin absolut nichts im Wege.


 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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