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Von "Melancholia" bis "Out of Rosenheim": einige der abrufbaren Independentfilme
Von "Melancholia" bis "Out of Rosenheim": einige der abrufbaren IndependentfilmeNetflix

Die Sprachoptionen Für alle Serien- und Filmfreunde, die den Originalton gegenüber der deutschen Synchronisation bevorzugen, bietet Netflix einen deutlichen Vorteil gegenüber den Konkurrenzanbietern. Eine Auswahlmöglichkeit zwischen Originalsprache und deutscher Tonspur ist Standard. Wer mag, kann sich so gut wie immer deutsche und manchmal auch englische Untertitel hinzuschalten.  "Breaking Bad" etwa kann man sogar in Französisch oder mit französischen Untertiteln gucken. Kein Vergleich etwa zu Amazon Instant Video, wo selbst US-Serien oft nur auf Deutsch angehört werden können.

Die Technik Selbst mit einer eher langsamen DSL-Leitung (6000 Mb/s) laufen die Streams stets ruckelfrei und ohne Aussetzer. Die Bildqualität entspricht in Standardauflösung dem, was man von DVDs gewohnt ist. Die HD-Optionen und das Streamen über mobile Geräte haben wir nicht getestet.

Die Bedienung und das Empfehlungssystem Die Benutzeroberfläche ist extrem intuitiv zu bedienen und gefällig designt, mit großen Coverabbildungen. Eher ungewohnt ist, dass Netflix ständig versucht, auch das Auswählen des nächsten Films oder der nächsten Serienfolge schon mit zu übernehmen. Dies funktioniert mittels eines Systems, wie es auch von Internethändlern wie Amazon bekannt ist: "Wenn Ihnen dieser Film gefallen hat, könnte Sie auch jener interessieren...". Dazu sammelt das Unternehmen allerlei Daten über das Nutzungsverhalten - was sicher nicht jedermann behagen dürfte. Sobald der Abspann beginnt, wechselt er automatisch in ein kleines Fenster, während einem groß schon die nächste Folge der gleichen Serie oder der Trailer zu einer "ähnlichen" präsentiert wird. Klickt man nicht innerhalb weniger Sekunden wieder auf das Fenster, um den Abspann zu Ende sehen zu können, startet der Vorschlag von selbst. Je nachdem, was man sich so angesehen hat und wie man das Gesehene bewertet hat, besteht auch die Gefahr, dass sich die Angebote, die Netflix einem präsentiert, immer mehr einengen: quasi immer mehr vom immer Gleichen. Trotzdem findet man über die Suchfunktion natürlich auch alles andere, was zur Verfügung steht. Eher verzichten sollte man wahrscheinlich darauf, die Social-Media-Funktionen zu nutzen, wenn man nicht seine Facebook-Freunde automatisch damit nerven will, was man sich gerade angesehen hat.

Das Fazit Wer Wert auf einen niedrigen Preis legt und wem es trotzdem nicht egal ist, was er sich abends angucken möchte, wird an Netflix wahrscheinlich mehr Freude haben als an den schon länger existierenden deutschen Konkurrenzangeboten. Weder muss man hier für besonders begehrte Programme extra bezahlen wie etwa bei Amazon Instant Video oder Maxdome, noch wird man mit einem hohen Anteil minderwertiger B-Movie-Ware abgespeist wie überwiegend bei Watchever oder Snap by Sky. Zwar hält sich das deutsche Angebot auch bei Netflix noch stark in Grenzen, es findet sich aber ein relativ hoher Anteil qualitätsvoller Filme und Serien. Vor allem Programmkinogänger und Fans von US-Qualitätsserien werden hier sicher fündig werden.

Was kaum angeboten wird, sind HBO-Produktionen und aktuellere Blockbuster. Wer überwiegend brandneue Filme bevorzugt, sollte lieber auf andere Plattformen wie Amazon Instant Video oder iTunes zurückgreifen, die diese als Einzelausleihen anbieten. Wer HBO-Serien für das einzige Nonplusultra der aktuelleren Serienproduktion hält, wird zudem eher bei Snap by Sky fündig, das viele ältere Serien und Staffeln des US-Bezahlsenders führt. Nicht geeignet ist Netflix Deutschland auch für diejenigen, die am liebsten ältere Serien und Filme, etwa aus den 1950er bis 1980er Jahren, sehen: Echte Klassiker sind Mangelware, sowohl im Serien- als auch im Filmangebot. Der Dienst ist also eher etwas für Freunde von Walter White und Frank Grimes als für die von Colt Seavers und James T. Kirk.

Es ist jedoch damit zu rechnen, dass sich das Angebot - wie in den USA oder anderen Ländern - mit der Zeit deutlich erweitern wird. Bis dahin lohnen sich die 7,99 Euro für die SD-Variante eigentlich schon, um die neuen Staffeln aktueller (und zu Recht gefeierter) Top-Serien wie  "Fargo" und  "Orange is the New Black" exklusiv in Deutschland anschauen zu können - plus den einen oder anderen anspruchsvolleren Kinofilm. Da das Abo jederzeit zum nächsten Abbuchungstermin kündbar ist, entsteht auch kein großes finanzielles Risiko, falls einem das Angebot doch nicht (mehr) zusagt: Auf mehr als den Monatsbetrag muss man sich eh nicht festlegen (und der Probemonat ist ohnehin gratis). Einen Dienst für alle(s) wird es in Deutschland auf absehbare Zeit nicht geben, innerhalb der rechtlichen und wettbewerblichen Lage positioniert sich der Konzern aus Übersee aber von Beginn an mit einem guten Angebot.


 

Über den Autor

  • Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski ist Düsseldorfer Journalist und Serienfreund; wuchs mit "Ein Colt für alle Fälle", "Dallas" und "L.A. Law" auf; Traumarbeitgeber: Fisher & Sons, County General Notaufnahme; die Jobs auf dem Battlestar Galactica und im West Wing wären ihm hingegen zu stressig; Wunschwohnort: Cicely, Alaska. Schreibt über amerikanische und europäische TV-Serien sowie andere Kultur- und Medienthemen, u.a. für TV Wunschliste und sein eigenes Online-Magazin Fortsetzung.tv.

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