Folgeninhalt
Thüringen hat gewählt. Einen Tag nach der Stimmabgabe fragen sich viele im Land: Wer hat wen wieso gewählt? Wer wird künftig die Regierung stellen? Und welche Konsequenzen ziehen die Verlierer? Das diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit Wahlkämpfern von CDU, SPD, Linken, Grünen, AfD und FDP und der Politikwissenschaftlerin Professor Astrid Lorenz, Jürgen Hofrichter von Infratest Dimap und dem Digitalen Kommunikationsforscher Bendix Hügelmann am Montag, 28. Oktober 2019 bei "Fakt ist! Aus Erfurt" um 22.05 Uhr im MDR-Fernsehen. "Eine Partei wird immer aus Überzeugung oder Enttäuschung gewählt." So klar formuliert das der Wahlforscher Jürgen Hofrichter von Infratest Dimap. Diese Einschätzung teilt die Politikwissenschaftlerin Professor Astrid Lorenz von der Universität Leipzig nur teilweise. Sie gibt zu bedenken, dass gerade in Ostdeutschland die Parteienbindung nicht so stattgefunden habe wie im Westen der Republik. Hier wüsste vor der Wahl jeder Dritte noch nicht, wem er seine Stimme geben soll. Um die Stimmen dieser "Unentschlossenen" werben die Wahlkämpfer natürlich besonders. Die Stimmung, die sie an den Infoständen, beim Plakatieren und im Internet erleben, schildern sie teilweise sehr unterschiedlich. Einigkeit über Parteigrenzen hinweg gibt es nur bei der Einschätzung, dass dieser Thüringer Landtagswahlkampf von einer sehr großen Polarisierung beherrscht wird. Viele Wähler, die angesprochen werden, seien frustriert und schimpften über "die da oben". Und eines kristallisiere sich auch klar heraus: die Probleme der Bürger auf dem Land seien oft ganz andere als in den Städten.
(mdr)
Aus Erfurt