Folgeninhalt
In Deutschland mehren sich die Stimmen, die beklagen, dass bei immer mehr gesellschaftlichen Fragen eine starke Lagerbildung stattfindet. Statt eines vielfältigen Meinungsspektrums von links bis rechts, findet man, auch medial transportiert und auf sozialen Plattformen, eine einheitliche Meinung mit nuancierten Abweichungen. Und was in der allgemeinen Auffassung "zu weit" abweicht, wird stigmatisiert. Zwei Journalistinnen, Hanna Lühmann, stellvertretende Leiterin des Feuilletons bei der "Welt", und Sieglinde Geisel vom Deutschlandfunk haben die Stigmatisierung am eigenen Leib erlebt und berichten. Der Philosoph und Autor Philipp Hübl beschreibt, wie sehr der Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit und Stammesdenken bei den Menschen eine Lagerbildung befördert und welchen Anteil an dieser Entwicklung soziale Plattformen haben. Um deren Rolle geht es in diesem "ZAPP Spezial" mit Markus Beckedahl, der unter anderem nachzeichnet, wie die Plattformbetreiber mit ihrer Verantwortung in den vergangenen Jahren umgegangen sind. Schließlich wird in der Sendung auch die Frage nach der rechtlichen Dimension behandelt, die Meinung von Hass und Hetze unterscheidet. Hier bestätigen Jurist*innen, dass derzeit ein Umdenken passiert und mehr und mehr Äußerungen als gefährlich und nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt eingeordnet werden.
(NDR)