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"Ballermann-Hits": ZDF-Dokureihe beleuchtet Partyschlager-Boom
Dass sich das Musikgenre Schlager in den vergangenen zehn bis 15 Jahren stark verändert hat und konsequent modernisiert wurde, ist längst kein Geheimnis mehr. Übersehen wird dabei oft ein Subgenre, das im Fernsehen kaum stattfindet, sich aber dafür gerade beim jungen Publikum umso mehr auf Open-Air-Veranstaltungen immer größerer Beliebtheit erfreut: Der Partyschlager bzw. Mallorca-Schlager. Das ZDF nimmt sich in der dreiteiligen Doku
Die ersten Partyschlager wurde vor rund 25 Jahren am Ballermann und in den Après-Ski-Hütten populär. Mickie Krause gilt als Veteran und einer der ersten Vertreter, der 1999 mit "10 nackte Friseusen" seinen ersten großen Hit landen konnte. Inzwischen findet der Partyschlager längst nicht mehr nur auf der Insel Mallorca oder in Skihütten Gehör, sondern in ganz Deutschland. Spätestens seitdem der umstrittene Song "Layla" von DJ Robin & Schürze vor zwei Jahren auf Platz 1 der Charts landete, wurde aus der Mallorca-Nische ein Massenphänomen. Heutzutage feiern Millionen Fans die Stars der Szene wie Mia Julia, Isi Glück, Ikke Hüftgold und Lorenz Büffel. Laut Schätzungen von Insidern finden aktuell pro Jahr rund 2500 Partyschlager-Veranstaltungen in ganz Deutschland statt.
Für die Dokumentation wurden sieben Monate lang zwei der bekanntesten Partyschlager-Produzenten bei ihrer Arbeit begleitet: Matthias Distel alias Ikke Hüftgold (Summerfield Records) und Mike Rötgens (Xtreme Sound). Darüber hinaus werden Künstlerinnen und Künstler wie Isi Glück, Malin Brown, Mickie Krause, Lorenz Büffel und Schürze bei ihren Auftritten begleitet - zum Beispiel auf einem der größten Events in Deutschland, der "Olé Party" in der Gelsenkirchener Veltins-Arena vor 35.000 Fans.
Die Doku will einen Blick hinter die Kulissen einer boomenden Musikbranche geben und herausfinden, wie nach dem Ende der Sommersaison an neuen Songs gearbeitet wird, welche Lieder es schließlich bis zur Veröffentlichung geschafft haben und was sonst alles noch dranhängt am Partyschlagerbetrieb. So ist zu sehen, wie sich das rund 30-köpfige Team von Summerfield Records zu einem Songwriting Camp in Österreich trifft, um die Hits für die nächste Saison zu schreiben. Zu Wort kommt außerdem Musikwissenschaftler Prof. Dr. Gregor Herzfeld von der Universität Regensburg, der den Erfolg des Partyschlagers erklärt.
Der dritte Teil der Doku beschäftigt sich vor allem mit der Zukunft und den Herausforderungen für die Partyschlagerbranche. Lukrativ ist das Geschäft momentan sehr: Die größten Stars der Szene treten pro 45-Minuten-Show für Gagen zwischen 20.000 und 30.000 Euro auf. Doch Ikke Hüftgold ist sich sicher, dass der Boom nicht ewig anhalten und sich der Markt bereinigen wird. Im Gegensatz zu früheren Jahren werden pro Saison viel mehr Songs veröffentlicht, wodurch jeder einzelne Titel nur einen kürzeren Zeitraum hat, um durchzustarten, da er schnell von den nächsten Songs abgelöst wird. Daher brauche es neue Ideen, um auch in Zukunft die Massen zu begeistern.
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