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Netflix-Erfolg kehrt mit vierter und letzter Staffel zurück
"The Umbrella Academy": Staffel 4 startet am 8. August auf Netflix.
CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX
TV-Kritik/Review: "The Umbrella Academy": Auf eine neue Achterbahnfahrt mit der Chaos-Familie/CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Das wohl chaotischste und absurdeste Superheldenteam ist zurück: Am 8. August 2024 feiert die vierte Staffel von  "The Umbrella Academy" Premiere auf Netflix. Nach drei mindestens genauso absurden Staffeln - unsere Kritik zum damaligen Serienstart - kehren die unfreiwilligen Geschwister zurück - und zwar als "Normalos". Ob die scheinbare "Normalität" jedoch lange anhält und in welches apokalyptische Szenario die Umbrellas dieses Mal hineingeraten - das und mehr gibt es in dieser Review.

"The Umbrella Academy" ist, wie mit verbundenen Augen Achterbahn zu fahren: Klar ist - eine wilde Fahrt steht bevor. Doch welche Twists und Turns einen dabei erwarten, ist unmöglich vorauszusagen. Vielleicht feiert die Serie deshalb immer wieder großen Erfolg auf Netflix: 2019 faszinierte Staffel eins mit dem dysfunktionalen Superheldenteam 45 Millionen Haushalte weltweit, der Nachfolger erreichte ähnliche Zahlen. Staffel drei war zeitweise der meistgesehene Titel unter den englischsprachigen Serien und in 91 Ländern in den Top 10 vertreten. Somit könnte die vierte und angekündigte letzte Staffel der beliebten Superheldenserie gut möglich für ähnlich große Aufmerksamkeit sorgen.

Aber diese erreicht "The Umbrella Academy" wohl nur, wenn Story und Charaktere überzeugen. Nach zwei Jahren Pause von den sieben Hargreeves-Geschwistern stellt sich unweigerlich die Frage: Wie gut ist Staffel vier?

Steht den Umbrellas noch eine Apokalypse bevor?
Steht den Umbrellas noch eine Apokalypse bevor? CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Kurzes Recap: In "The Umbrella Academy" geht es um das gleichnamige Superheldenteam, das aus sieben Mitgliedern besteht. Diese wurden in dem Serienuniversum unter besonderen Gegebenheiten geboren: Insgesamt 43 Kinder erblickten zum selben Zeitpunkt am 1.10.1989 das Licht der Welt - und das, obwohl ihre Mütter am Morgen dieses Tages noch gar nicht schwanger waren. Anlass genug für den exzentrischen Millionär Reginald Hargreeves (Colm Feore), sieben der Kinder zu adoptieren und zu Superhelden auszubilden. Die Serie befasst sich aber, bis auf Flashbacks, nur mit ihrem Erwachsenenleben.

Bisher lag das Schicksal der Welt Staffel für Staffel in den Händen der Chaos-Familie. Doch mit jeder Apokalypse, die die Geschwister verhinderten, ergab sich daraus wiederum eine neue. Staffel drei endete mit dem "Reset" des Universums: Nach dem Showdown im Hotel Oblivion wurde ihre Zeitlinie vollständig zurückgesetzt. Daraufhin fand sich die Mitglieder der Umbrella Academy in einer Welt wieder, in der sie keine Kräfte besitzen.

Achtung: Die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler zu den ersten zwei Episoden der vierten Staffel.

Die Umbrella Academy macht einen Familienausflug.
Die Umbrella Academy macht einen Familienausflug. CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Somit befasst sich die vierte Staffel unweigerlich mit dem neuen Alltag der (Ex-)Superhelden. Im Übrigen ist der "Kräfteverlust" ein uraltes und bewährtes Stilmittel im Superheldengenre, was immer wieder gerne als Spannungs- und Konfliktelement verwendet wird. In diesem Sinne setzt die Handlung sechs Jahre später an. Nach einem interessanten und gleichermaßen verstörenden Teaser nimmt sich die erste Folge der neuen Staffel ausreichend Zeit, sich wieder in das Umbrella-versum einzufinden. Passenderweise lautet der Episodentitel: Die unsägliche Tragödie, wenn man bekommt, was man will.

Viktor (Elliot Page) besitzt eine Bar und ist wohl zu einem Fraueneroberer geworden - was Luther (Tom Hopper) wohl gerne wäre, er arbeite jedoch nur als - mieser - Stripper. Diego (David Castañeda) ist zum genervten Paketfahrer und Lila (Ritu Arya) zur gestressten Mutter von drei Kindern mutiert. In typischer Fünf-Manier ermittelt der ehemalige Zeitreisende (Aidan Gallagher) nun als Undercover-CIA-Spion in den Kreisen einer mysteriösen Gruppierung namens "Die Hüter". Während Allison (Emmy Raver-Lampman) von einer B- zur A-Prominenten aufsteigen will, hütet der übervorsichtig gewordene, trockene Klaus (Robert Sheehan) ihre Teenie-Tochter. Und Ben (Justin H. Min) wird (pünktlich zum Staffelauftakt) aus dem Gefängnis entlassen.

Mehr oder weniger freiwillig findet die Pseudo-Familie bei der Geburtstagsfeier von Lila und Diegos Tochter zusammen (denn, was kann schon bei einem Kindergeburtstag schief gehen?). Die Geschwister zanken sich wie gewohnt, verteilen Seiten- und tatsächliche Hiebe. Das Wiedersehen der Umbrellas hat praktischerweise eine Doppelfunktion - zum einen bringt es den Ball der Handlung ins Rollen, zum anderen ermöglicht es auch dem Publikum, sich wieder an die exzentrischen Charaktere und dysfunktionalen Dynamiken zu gewöhnen. Denn so viel sei gesagt: Lange bleiben die Umbrellas, zumindest in dieser Realität, nicht normal.

Sind Gene (l., Nick Offerman) und Jean (r., Megan Mullally) die neuen Bösewichte?
Sind Gene (l., Nick Offerman) und Jean (r., Megan Mullally) die neuen Bösewichte? CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Und das ist sicher auch gut so, denn in den ersten Minuten kündigt sich womöglich schon die nächste Apokalypse an. Das scheinbar unschuldige Professor-Pärchen Dr. Gene (Nick Offerman) und Jean Thibodeau (Megan Mullally) stößt auf sogenannte "Artefakte", die die Existenz verschiedener Zeitlinien oder alternativer Universen bestätigen. Im weiteren Verlauf stellen sie sich als Mitglieder (oder Anführer?) der oben erwähnten "Hüter" heraus. Ihr Ziel ist es, diese Anomalitäten zu korrigieren - und zwar durch die ominöse "Reinigung".

So ein richtiger, griffiger Handlungsstrang ergibt sich jedoch aus all diesen chaotischen Einzelteilen anfangs noch nicht. Vielmehr haben die ersten Folgen einen "künstlichen" Beigeschmack, als ob jeder Wendepunkt erzwungen sei, anstatt dass er sich organisch in den Handlungsverlauf einebnet. Der Auftaktfolge könnte man das noch verzeihen, weil sich das langsamere Erzähltempo als hilfreich erweist. Aber spätestens in der zweiten Episode - von insgesamt "nur" sechs - sollte der Spannungsbogen allmählich steigen - vergeblich. Stattdessen wird viel Zeit auf amüsante, wenn auch nicht unbedingt gehaltvolle Szenen aufgewendet, die leider die Handlung kaum bis gar nicht voranbringen.

Fünf geht einem neuen Rätsel auf die Spur.
Fünf geht einem neuen Rätsel auf die Spur. CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Von dem Druck eines neuen Weltuntergangs, der vor allem im Trailer angeteasert wird, ist - zumindest in den ersten zwei Folgen - nichts zu spüren. Doch es ist nicht das erste Mal, dass "The Umbrella Academy" mit dem Erzähltempo und den hohen Erwartungen des Publikums spielt, nur um nach langatmiger Exposition wahnsinnig rasante Wendungen bereitzuhalten. Insofern könnten sich die weiteren Folgen noch als durchaus vielversprechend erweisen.

Hervorzuheben ist sicherlich auch das interessante Setting für ein Format, das im Sommer startet: die Weihnachtszeit. Allein dadurch ergeben sich schon absurde Situationen, die die Serie so herrlich verrückt machen. Ob das Wintersetting handlungstechnisch noch von Relevanz sein wird, bleibt abzuwarten. Dass sich vom Look & Feel "The Umbrella Academy" gefühlt zwischen den 1960ern und der Post-Corona-Pandemie bewegt, verleiht ihr eine gewisse Zeitlosigkeit, die ironischerweise perfekt zum Zeitlinienchaos passt. Abwechslungsreiche POVs, eine smoothe Kameraführung und die übliche Dosis an (wenn auch nicht immer notwendigem) Gore machen das Umbrella-Seherlebnis komplett.

Die chaotischste Superheldenfamilie stößt an - vielleicht auf ein Neues, den Weltuntergang zu verhindern?
Die chaotischste Superheldenfamilie stößt an - vielleicht auf ein Neues, den Weltuntergang zu verhindern? CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX

Gerade für all diejenigen, die Staffel drei von Zeit zu Zeit als etwas zu abgedreht empfunden haben, sind die neuen Folgen eine willkommene Abwechslung. Sie erinnern an die Anfänge der Serie, die seit 2019 schon so viele in Bann halten. Von "Mr. Fünf", der mit seinem Fake-Schnurrbart jedes Klischee eines schlechten Agenten erfüllt, bis zu Klaus, für den "normal" einfach eine andere Art von "extrem" bedeutet, sind die Umbrellas trotz ihrer scheinbaren Normalität absolut einzigartige, unterhaltsame Charaktere. Mit einem gemütlichen Start lädt das große Finale von "The Umbrella Academy" also ein, sich zum vierten Mal auf die Achterbahnfahrt einzulassen - wenn auch mit wohl etwas weniger scharfen Kurven und unvorhersehbaren Loopings.

Die Wertung basiert auf die Sichtung der ersten zwei Episoden aus der vierten Staffel von "The Umbrella Academy".

Meine Wertung: 4/5

Die vierte und letzte Staffel von "The Umbrella Academy" wird am 8. August auf Netflix veröffentlicht. Insgesamt umfasst sie sechs Folgen. Elliot Page, Tom Hopper, David Castañeda, Emmy Raver-Lampman, Robert Sheehan, Aidan Gallagher, Justin H. Min, Ritu Arya und Colm Feore werden wieder in ihren Rollen zu sehen sein. "The Umbrella Academy" basiert auf der von Dark Horse Comics herausgegebenen Reihe von Gerard Way mit Illustrationen von Gabriel Bá. Serienschöpfer und -entwickler sind Steve Blackman und Jeremy Slater.


 

Über die Autorin

  • R.L. Bonin
Originalität - das macht für R.L. Bonin eine Serie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schon als Kind entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Fernsehen. Über die Jahre eroberten unzählige Serien unterschiedlichster Genres Folge für Folge, Staffel für Staffel ihr Herz. Sie würde keine Sekunde zögern, mit Dr. Dr. Sheldon Cooper über den besten Superhelden im MCU zu diskutieren, an der Seite von Barry Allen um die Welt zu rennen oder in Hawkins Monster zu bekämpfen. Das inspirierte sie wohl auch, beruflich den Weg in Richtung Drehbuch und Text einzuschlagen. Seit 2023 unterstützt sie die Redaktion mit der Erstellung von Serienkritiken. Besonders Wert legt sie auf ausgeklügelte Dialoge, zeitgemäße Diversity und unvorhersehbare Charaktere.

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Leserkommentare

  • addicted4series schrieb am 10.08.2024, 02.42 Uhr:
    Das einzig Bedauerliche an dieser Serie ist es, dass sich absolut kein Free-TV Sender getraut bzw. genug Axxxx in der Hose hatte, diese ins Programm zu nehmen. Früher haben sich TV-Sender noch darum "geprügelt", um gute Serien ZEITNAH/etwas zeitversetzt mit den USA-Terminen ins Programm zu bringen, um nicht ganz den Anschluss zum Bezahlfernsehen zu verlieren. Aber jetzt... eine einzige Katastrophe, was einem da im Free-TV teilweise vorgesetzt wird. Das grenzt teilweise wirklich schon an "Körperverletzung"... 
    Aber Hauptsache es werden Millionen dafür verschwendet für den Erwerb von Fernsehrechten bezüglich Sport/Olympia etc. - natürlich mitfinanziert von Steuergeldern - manche nennen es auch "Zwangsgebühren/Abgaben". 
    Denn u.a. Fußball-Millionäre zu unterstützen heißt auch, noch ein paar Millionen einem ohnehin MilliardenUNTERNEHMEN hinterher zu werfen - oder einem Herrn Kimmich wohl das teuerste Auto der Welt mitzufinanzieren... und andere müssen lang & breit hin und her überlegen, wie sie sich ein Jahres-Ticket für die Bahn leisten können, um von A nach B zu kommen...?
  • Harvey schrieb am 08.08.2024, 15.08 Uhr:
    Ich hoffe es wird richtig episch.🙂
  • Flapwazzle schrieb am 08.08.2024, 11.06 Uhr:
    Schon alleine wegen Robert Sheehan und David Castañeda macht die Serie Spaß. Perfekt besetzt. Colm Feore hatte leider immer sehr wenig Screentime. Aber vielleicht ändert sich das in der finalen Staffel?!