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TV-Kritik/Review: "Animal Control": Die chaotischen Tierbändiger von Seattle
(16.09.2024)
Irgendwas mit Tieren
ist für viele Menschen der Traumberuf. Für die Protagonisten der Comedyserie
In den USA kommt die "Animal Control" immer dann zum Einsatz, wenn es um potentiell gefährliche Tiere geht. Das können bissige Hunde, kratzbürstige, streunende Katzen, Wildtiere in Wohnsiedlungen oder auch ungewöhnliche Haustiere sein, deren Halter die Herausforderungen ihrer possierlichen (oder schuppigen oder achtbeinigen) Gefährten unterschätzt haben. Oder wo Nachbarn sich über Lärm beschweren.
Alphatier der bunten Schar an Tierfängern ist wie gesagt Frank Shaw. Eigentlich war er - wie die meisten seiner Familienmitglieder - Polizist. Doch als er über die Taten korrupter Kollegen nicht hinwegsehen konnte, verlor er bei den Cops den Rückhalt und sattelte notgedrungen um. Entsprechend ist Frank einerseits weltgewandt, andererseits zynisch veranlagt. So passt es ihm gar nicht, als ihm ein neuer Kollege aufs Auge gedrückt wird, nachdem er ein Jahr lang solo fahren konnte: Fred 'Shred' Taylor (Michael Rowland).Shred war bislang einer Karriere als Profi-Snowboarder nachgegangen, nach einer Verletzung startet er nun in einen neuen Lebensabschnitt. Mit der Anhänglichkeit eines Golden Retrievers versucht er, sich mit Frank anzufreunden, der ihm jedoch (methaphorisch) immer wieder eins mit der Zeitung auf die Nase gibt und ihn ungebremst Anfängerfehler machen lässt. Gleichzeitig ist Shred ein bisschen auch ein verlorener junger Hund: Seine Freundin ist weiter im Profisport-Zirkus unterwegs, die Mutter in wärmere Gefilde gezogen und der Vater jung verstorben. Bei allem Optimismus sucht Shred eine Ersatzfamilie bei den älteren Kollegen.
Ebenfalls recht neu in der Station ist Chefin Emily Price (Vella Lovell,
Das zweite Team im Zentrum der Serie bilden die lebenslustige und probierfreudige, aus Neuseeland eingewanderte Victoria (Grace Palmer) sowie der leicht fatalistische, zweifache Vater Amit (Ravi Patel). Der weiß, dass die unbeschwerten Tage für ihn vorbei sind und dass zum Feierabend der Stress für ihn erst richtig losgeht - also genießt er einerseits die relative Ruhe der Arbeit, bei der viel durch die Gegend gefahren werden muss - keine lebhaften Kinder, keine zwei Hunde. Andererseits ist Amit immer auch wieder gut dafür, sich in neue Projekte zu stürzen, die einerseits seine kleine Familie finanziell voranbringen, ihm eben andererseits auch einen "guten Grund" liefern, sich dem Familienchaos zu entziehen.
Zu jedem Kollegenkreis gehört auch der eine Mitarbeiter, den alle gemeinsam verachten können. In "Animal Control" ist das Templeton Dudge (Gerry Dee). Der arbeitet bei einer benachbarten Dienststelle als "einfacher" Officer und hat es unverhohlen auf die Beförderung auf Emilys (Chef-)Posten abgesehen. Entsprechend versucht er, sie und die Dienststelle schlecht aussehen zu lassen.
Im weiteren Umfeld der zentralen Charaktere finden sich in der ersten Staffel noch Tierärztin Dr. Summers (Alvina August), die von allen umgarnt wird, sowie die Bürokraft Dolores (Kelli Ogmundson), die eigentlich nur will, dass sich jeder wie ein erwachsener verhält - und damit die große Spaßbremse ist.
Die Kurzkritik
Das Großartige an "Animal Control" ist, dass vermutlich nach den ersten fünf Minuten jeder Zuschauende weiß, ob die Serie längerfristig zum eigenen Humor passt: Ohne lange Vorrede wird direkt in die ersten Kollegen-Begegnungen und die ersten "Fälle" eingestiegen. Wem dieser Humor gefällt, kann dranbleiben.
Auch sonst gibt es an dieser Comedyserie wenig zu enträtseln oder allzu Tiefgründiges. "Animal Control" dreht sich immer wieder um die humorigen Situationen, die einerseits aus den Einsätzen mit den Tieren kommt (in den USA regte sich übrigens teils Kritik daran, dass reale Tiere eingesetzt wurden) und andererseits daraus, dass die Kollegen in dem Job genug Zeit haben, sich Späße einfallen zu lassen, die sie einander (oder Dudge) spielen können.
Natürlich dürfen auch unglückliche romantische Verstrickungen in einer Comedy um Arbeitskollegen nicht fehlen, ebenso wie die Tatsache, dass die abgebrühten Tierbändiger sich häufig selber durch einfältiges Verhalten in Schwierigkeiten bringen.
Kurzum: "Animal Control" erfindet das Rad der sogenannten Workplace Comedy nicht neu, liefert aber verlässliche Unterhaltung für den Feierabend.
Dieser Text beruht auf Sichtung der bisher veröffentlichten zwei Staffeln von "Animal Control" mit 23 Folgen.
"Animal Control" hat ab dem 16. September seine Deutschlandpremiere bei Warner TV Comedy. Wöchentlich montags werden ab 20.15 Uhr jeweils zwei Folgen der zwölfteiligen Auftaktstaffel ausgestrahlt. In den USA beginnt in der Season 2024/25 die dritte Staffel.
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